Lang Lang
„Für einen Künstler ist Faulheit das Schlimmste.“
Zur Person
Lang Lang (geboren am 14. Juni 1982 im chinesischen Shenyang) lernte schon früh das Klavierspielen und hatte mit fünf Jahren seinen ersten Auftritt vor Publikum. Mit elf Jahren gewann er seinen ersten internationalen Preis, 2003 brillierte er bei seinem ausverkauften Solodebüt in der New Yorker Carnegie Hall. Lang Lang wandert seitdem gerne zwischen den Welten: Einerseits gastiert er bei festlichen Anlässen vor exklusivem Publikum, andererseits hat er die klassische Musik wie kein Zweiter ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Sein letztes Album „Piano Book“ erreichte in Deutschland die Top 10 und war die meistverkaufte Klassikaufnahme des Jahres 2019. Im selben Jahr heiratete Lang Lang die Pianistin Gina Alice Redlinger in Paris.
17. Juli 2020, Berlin. Ein Tag ohne Klavier ist für Lang Lang ein verlorener Tag. Weil während der Corona-Krise die Auftritte wegfallen, wird umso mehr geprobt. Für den Pianisten ist es das Training für ein Spiel, das er sehnsüchtig erwartet. Auch seine Interviews haben einen sportlichen Charakter. Lang Lang reflektiert nur kurz, die Antworten liegen ihm meist auf der Zunge. Aus ihnen spricht jemand, der Effektivität und Disziplin gewohnt ist, der aber auch die Leichtigkeit schätzt.
Herr Lang, es existieren viele Witze über Gitarristen oder Schlagzeuger. Gibt es auch welche, die sich mit Pianisten befassen?
(überlegt) Witze fallen mir tatsächlich keine ein, aber das könnte an einem anderen Klischee liegen.
Und zwar an welchem?
Von Klavierspielern heißt es, dass sie immer sehr einsam sind, weil sie so ganz allein auf der Bühne sitzen müssen. Das färbt früher oder später auch auf ihre Persönlichkeit ab, sodass sie irgendwann etwas wunderlich werden.