Kim Novak
„Nur die schlechten Regisseure sagen dir, was du denken sollst.“
Zur Person
Kim Novak wurde als Marilyn Pauline Novak am 13.02.1933 in Chicago, Illinois geboren. Die Tochter tschechischer Einwanderer hatte ihren ersten Filmauftritt 1954 in „Die lockende Venus“. Bekannt wurde sie an der Seite von William Holden in „Picknick“ und als Partnerin Frank Sinatras in „Der Mann mit dem goldenen Arm“, bevor sie 1958 als Hauptdarstellerin von Alfred Hitchcocks „Vertigo – Aus dem Reich der Toten“ in die Kinogeschichte einging. Nach weiteren Erfolgen wurde es ab Mitte der 60er ruhiger um sie. Nach Auftritten in Serien wie „Falcon Crest“ im Lauf der 80er drehte sie 1991 mit „Liebestraum“ ihren letzten Film. 1997 erhielt sie für ihr Lebenswerk den Goldenen Ehrenbären auf der Berlinale. Von 1965 bis 1966 war sie mit dem britischen Schauspieler Richard Johnson verheiratet, 1976 heiratete sie den Arzt Robert Malloy, mit dem sie in Kalifornien lebt.
26.10.2013, Cannes. Auf den ersten Blick wirkt Kim Novak etwas verloren und verwirrt. Angesichts der Menschenmenge, die sich auf engsten Raum um den 80-jährigen Star aus „Vertigo“ drängelt, ist das aber nicht verwunderlich. Im anschließenden Interview erweist sie sich als gute und auch überaus gutmütige Erzählerin. Auch über pikante Themen wie etwa ihre manisch-depressive Erkrankung und den Ausweg daraus: ihre Malerei und ihr kleiner Privatzoo aus Pferden, Hunden, Katzen und Lamas.
Miss Novak, Eigentlich heißen Sie ja Marylin...
Kim Novak: ...und genau aus diesem Grund konnte ich mich als Schauspielerin nicht so nennen. Eigentlich wollten mich die Leute in Hollywood in Kit umtaufen, aber das war eine Kurzform von ‚Kitten’, also ‚Kätzchen’. Das konnte ich nicht ertragen. Ich mochte Kim aus dem gleichnamigen Roman von Kipling. Das war etwas Reales, das hatte Substanz. Und so war das ein guter Kompromiss. Eigentlich gefiel ihnen auch mein Nachname nicht, der klang ihnen zu europäisch. Aber an dem hielt ich fest.
Unvergesslich wurde dieser Name durch Hitchcocks „Vertigo.“ Können Sie sich noch erinnern, als Sie den Film zum ersten Mal sahen?
Nein, überhaupt nicht. Ich weiß nur, dass ich bei der Vorführung das reinste Nervenbündel war. Das war echt schlimm.