Josef Hader
„Man muss den Wahnsinn der Zeit fühlbar machen.“
Zur Person
Josef Hader (geboren am 14. Februar 1962 in Waldhausen in Niederösterreich) ist der ältere von zwei Söhnen eines Bauernehepaares. Die Erziehung blieb den Großeltern überlassen, später den Benediktinern im unweit gelegenen Stiftsgymnasium in Melk. Hader brachte sich dort das Klavierspielen bei. Er las viel, war bis zur Teenagerzeit eher ein Einzelgänger. Nach Erlangen der Hochschulreife studierte er zwei Jahre lang in Wien Germanistik und Geschichte. Seit Anfang der 80er-Jahre tritt er als Kabarettist mit eigenen Programmen auf. Der Film „Indien“ machte ihn 1993 bekannt, zusammen mit seinem Kollegen Alfred Dorfer war er für Drehbuch und Darstellung verantwortlich. 2017 trat er mit dem Film „Wilde Maus“ auch als Regisseur in Erscheinung. Im selben Jahr erhielt er den Dieter-Hildebrandt-Preis, eine von rund 30 bedeutenden Auszeichnungen, die er als Kabarettist erhalten hat. Hader hat zwei Söhne und lebt mit seiner Partnerin, der Schauspielerin Pia Hierzegger, in Wien.
04. November 2021, Salzburg. Die Gipfel der Salzburger Hausberge leuchten am hohen Mittag in Puderzuckerweiß und geben einen Vorgeschmack auf die Wintersaison. Im kleinen Foyer des „Goldenen Theaterhotels“ am Südostrand der Altstadt im Schatten des Kapuzinerberges regieren dunkle Töne. Braune Kunstlederclubsessel finden sich arrangiert, grünliche Vorhänge halten Tageslicht auf Abstand. Der Kabarettist Josef Hader residiert hier, wenn er in Salzburg spielt. Gestern hatte er einen Auftritt mit seinem neuen Programm, am Abend folgt ein weiterer. Hader bestellt einen schwarzen Tee mit Milch – wir setzen uns über Eck, bewacht von einer mächtigen Mozartbüste.
Josef Hader, wie schätzen Sie Ihre gegenwärtige Geistesverfassung ein?
Hoffentlich konzentriert.
Und wie stellt sich Ihr körperlicher Zustand dar?
Der ist ein bisschen hinfällig, weil ich gestern gespielt habe.