Jorginho

Jorginho

„Korruption steckt den Brasilianern im Blut.“

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  • Bastian Henrichs
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Zur Person

13.05.2014, Rio de Janeiro. Jorginho sieht fast genauso jung und fit aus wie auf dem Panini-Bild im WM-Album von 1994. Gerade hat die brasilianische Fußball-Legende eine Gruppe Kölner Schüler begrüßt, die sein soziales Fußball-Projekt „Bola pra Frente“ besuchen. Er freut sich sichtlich über den Besuch aus der zweiten Heimat, spricht so gut deutsch, dass er auch das Interview unbedingt auf Deutsch führen möchte. Er nimmt Platz auf einer massiven Holzbank mit Sicht auf den Kunstrasenplatz und die gelben Sozialbauten und beginnt zu erzählen.

Und wie fing es mit dem Fußball an?

An der Stelle, wo jetzt „Bola pra Frente“ ist, war früher ein Bolzplatz. Ein guter Freund der Familie, Antonio Carlos, hat ihn betrieben. Wir hatten eine richtige Mannschaft, in der ich spielte. Jeder im Viertel kannte Antonio, er hat allen geholfen und war sehr beliebt. Wir mussten bezahlen, um auf dem Platz spielen zu können. Das Geld hat er zur Platzpflege genommen, aber auch, um den Ärmsten im Viertel Essen oder Medizin zu kaufen. Es war die Grundlage für mein soziales Verständnis – und ich konnte schon damals sehen, was durch Fußball möglich ist.

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