Johnny Marr

Johnny Marr

„Das Leben ist Suche. Vergiss das mit dem Ankommen.“

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16.09.2014, Berlin. Dass Johnny Marr, der britische Gitarrist, der mit The Smiths früh zur lebenden Legende wurde, heute einen atemberaubenden Interview-Marathon absolviert, merkt man nicht. Stattdessen äußert er glaubwürdig und herzlich sein Erinnern an das letzte persönliche Interview, obwohl jenes über zehn Jahre zurückliegt – danach sprach man nur noch am Telefon. Ähnlich aufgeweckt und gänzlich uneitel zeigt sich der 50-Jährige im anschließenden Gespräch; der ursprüngliche Plan, mit ihm gedanklich durch eine weit verzweigte Karriere zu surfen, wird spontan aufgegeben, nachdem jede Antwort gleich die nächsten Fragen provoziert. Und schon knistert es: Beide sind gespannt, was als nächstes kommt.

Johnny, auch wenn Ihre neue Platte „Playland“ in ihrer beschwingten, überraschend rotzigen Rockigkeit durchaus zu diskutieren wäre, werde ich keine Frage dazu stellen.

Johnny Marr: Was immer Sie wollen. Zumal: Sie haben alles aufgezählt, was man zu der Platte wissen muss und was mir wichtig war. Beschwingt, überraschend, rotzig, rockig: Alles gesagt. Danke, bitte weiter. (überlegt) Wissen Sie was? Ich würde gern alle Interviews des Tages noch mal führen, einleitend Ihre vier Worte verwenden und darauf hinweisen, dass ich jetzt gern über etwas anderes sprechen möchte.

Eines hätte ich noch: weltumarmend.

Ach, schön. Ja, auch das trifft es: Schon immer habe ich meine Inspiration nicht aus kontemplativer Innenbetrachtung gezogen, sondern aus der Welt, all den Dingen, die mir so begegnen, Städten, Menschen, Momenten. Und tatsächlich war der Plan, ebendieser Welt mit der Platte etwas zurück zu geben. Sie sollte nach all den Dingen klingen, die mich dahin gebracht haben, wo ich als Künstler jetzt stehe.

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