John Travolta
„Meine Zukunft liegt in der Vorstellungskraft anderer.“
Zur Person
Geboren am 18.02.1954 in Englewood, New Jersey, als jüngstes von sechs Kindern, interessierte sich der junge John Travolta nur für zwei Dinge: Schauspielerei und Flugzeuge. Mit 16 schmiss er die High School und zog nach New York, wo er seine erste größere Bühnenrolle im Broadway-Musical „Grease“ bekam. Nach dem Umzug nach L.A. Mitte der 70er ging es steil bergauf: Nach TV-Auftritten (in der Serie „Welcome Back, Kotter“) und Filmen ( „Carrie“) avancierte er zum ultimativer Tanzstar in „Staying Alive“ und „Grease“. Nach einigen schwierigen Jahren erlebte er 1994 dank „Pulp Fiction“ einen zweiten Frühling. Travolta lebt mit seiner Frau Kelly Preston und zwei Kindern in Florida.
28.03.2005, Florida. Im Ritz Carlton Hotel in Orlando merkt man John Travolta sichtlich an, dass er einige drehfreie Monate hinter sich hat: Der schwarze Pulli spannt sichtlich um die Hüften. Der Schauspieler beginnt das Gespräch seinerseits mit einigen Fragen; man muss ihn erst daran erinnern, dass er eigentlich antworten soll. Und das tut er schließlich auch – offen und ohne Scheuklappen.
Mr. Travolta, bei wenigen Schauspielern Ihrer Gewichtsklasse geht die Qualitäts-Schere zwischen ausgesprochenen filmischen Highlights und grandiosen Flops weiter auseinander als bei Ihnen. Haben Sie sich nach rund 30 Jahren im Showgeschäft an das Wechselspiel beruflicher Berg- und Talfahrten gewöhnt?
John Travolta: Mich erschüttern Phasen, in denen es nicht so gut läuft, längst nicht mehr bis ins Mark, seit ich meine erste große Dürreperiode in den Achtziger Jahren überstanden hatte. Nach der Hysterie um „Grease“ und „ Saturday Night Fever“ in den Siebzigern musste ich meine Ziele als Schauspieler komplett neu definieren. Seitdem kann ich mit Misserfolgen besser umgehen, weil ich weiß, dass sie schlichtweg Teil des Filmgeschäfts sind. Weil ich die Spielregeln der Hollywood-Maschinerie mittlerweile sehr genau kenne, spiele ich meine Karten natürlich bewusster aus. Möglichst hohe Einspielergebnisse an den Kinokassen zu erzielen oder auf positive Kritiken zu hoffen, sind längst nicht mehr meine primären Ziele.
Sondern?
Für mich zählt in erster Linie die Substanz einer Rolle. Und glauben Sie mir: Diese Einsicht macht lockerer.