Jessica Schwarz

Jessica Schwarz

„Ich stehe total auf Gerechtigkeit.“

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  • Warner Bros. Ent. / Mathias Bothor
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Zur Person

15. Juli 2022, München/Portugal. Jessica Schwarz sitzt an der Rezeption des von ihr und ihrem Partner betriebenen Glampinghotels in Portugal. Die Verbindung über Tausende Kilometer ist überraschend gut – es ist fast so, als würde die Schauspielerin neben einem sitzen, auch wenn einige Dinge via Telefon natürlich nicht funktionieren: sich in die Augen schauen, die Umgebung wahrnehmen, Mimik und Gestik beobachten. Interessanterweise geht es im Gespräch um etwas Ähnliches: Wie man Freundschaften über eine große Distanz aufrechterhält, was wichtig ist, wenn man sich selten sehen, sondern nur hören kann, und wie es ist, wenn man aufgrund der Entfernung öfter mal wichtige Anlässe verpasst. Während im Hintergrund neue Hotelgäste begrüßt werden, sprechen wir außerdem über das Reisen und das Gastgeber-Sein, über Träume aus Südafrika und erfahren, warum man besser nicht zu viel planen sollte.

Jessica Schwarz, Sie sind vor zwei Jahren mit Ihrem Partner nach Portugal ausgewandert, davor haben Sie in Berlin und Wien gelebt. Was kommt als Nächstes?

Gerade fühle ich mich so, als wäre ich hier wirklich angekommen, obwohl ich mich gleichzeitig schwer mit dem Gedanken tue, meine Reise sei abgeschlossen. Ich liebe es, immer wieder Neues zu entdecken. Es gibt nicht den einen Ort, der mich reizt, es sind eher die Umstände, die ich interessant finde – wie es dazu kommt, was mich dorthin führt. Portugal war überhaupt nicht geplant und ich finde es insgesamt auch besser, so eine Entscheidung einfach auf sich zukommen zu lassen. Wenn man keine Pläne hat, kann man ganz offen und frei sein, die Erwartungen sind nicht so groß und ebenso die Enttäuschung, falls es doch nicht klappt. Bisher war es spannend zu sehen, wo mich das Leben überall hingebracht hat.

Sich treiben lassen, keine Angst haben – das muss man aber auch können.

Das habe ich mir bei meinen Eltern abgeschaut. Die haben meine Schwester und mich viel in fremde Länder mitgenommen. Mein Vater wollte sogar mit uns nach Südafrika auswandern und dort ein Weingut übernehmen, aber wir waren in einem schwierigen Teenageralter und hatten keine Lust, von zu Hause wegzugehen. Das war damals sein großer Traum: Zurück zu den Tieren, er hatte dort schon zusammen mit seiner Mutter Großwildkatzen aufgezogen. Ich frage mich oft, wo ich heute wäre und was ich machen würde, wenn wir diesen Weg eingeschlagen hätten. Es wäre sicherlich auch ein tolles Leben geworden!

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