Franz Xaver Kroetz

Franz Xaver Kroetz

„Ich bin oft ungerecht, aber immer authentisch.“

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08.07.2008, Chiemgau. Auf einem alten Bauernhof im bayerischen Hinterland lebt der Dramatiker und Schauspieler Franz Xaver Kroetz. Er schenkt Weißbier ein, lässt sich in einem Schaukelstuhl nieder und erzählt mit viel Gelassenheit von seinen Qualen, Exzessen und Tobsuchtsanfällen. Sein schwer zu zügelndes Temperament ist ihm nur gelegentlich anzumerken.

Herr Kroetz, so idyllisch Ihr Anwesen hier auch ist – fühlt man sich hier auf Dauer nicht einsam?

Franz Xaver Kroetz: Ja, das kommt vor. Deswegen bin ich auch die meiste Zeit in meinem Haus in München. Aber hier habe ich beinahe mein ganzes schriftstellerisches Leben verbracht. Als ich den Hof gekauft habe, war ich 28 Jahre alt und auf dem Gipfel meiner Karriere. Ich habe mich aber schon oft gefragt, warum ich mir damals nicht eine schöne Wohnung in Schwabing, sondern diese Einöde ausgesucht habe.

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An diese Zeit kann ich mich leider nur noch sehr schwer erinnern. Sehen Sie, ich schreibe gerade an meiner Autobiografie, und je mehr ich in meinen damaligen Aufzeichnungen lese, desto klarer wird mir, dass der Titel eigentlich „Tagebücher eines Alkoholikers“ lauten müsste. Anscheinend war ich damals meist alleine und habe wahnsinnig viel geschrieben, gelitten und gesoffen.

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