Diane Krüger

Diane Krüger

„Wenn ich nicht Schauspielerin geworden wäre, dann wäre ich kein netter Mensch.“

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09.02.2014, Berlin. Diane Krüger mag im Ausland Karriere gemacht haben, aber ihr Sinn für Disziplin wirkt typisch deutsch. Nicht nur, dass sie sich bereitwillig in ein winziges Kämmerchen einer Berlinale-Lounge zwängt. Mit drei Stunden Schlaf nach einem Transatlantikflug gibt sie bereitwillig Interviews, um ihren Auftritt in „The Better Angels“ zu unterstreichen, einer poetischen Studie der Kindheit Abraham Lincolns. Vielleicht ist es auch das Glas Champagner, das ihre Offenheit und den Redefluss befördert. Mit großem Sinn für Selbstironie erzählt sie von peinlichen Begegnungen mit Jugendidolen oder bizarren Erlebnissen auf Beerdigungen. Und erklärt, warum chilenische Berge interessanter sein können als der Erfolg in Hollywood.

Miss Krüger, Sie sind aktuell die weltweit erfolgreichste deutsche Schauspielerin. Aber können Sie auch sagen, was der größte Fehler war, den Sie auf diesem Weg gemacht haben?

Diane Krüger: Ich weiß nicht, ob es der größte Fehler war; aber ich hätte sicher nach „Troja“ keine Rezensionen lesen sollen.

Wobei gerade mit diesem Film Ihre Karriere zum Weltstar begann...

Er war aber gleichzeitig ein großes Hindernis. Die Rolle der Helena in „Troja“ war Glück und Pech zugleich. Über Nacht stand ich im Rampenlicht, obwohl ich als Schauspielerin noch nicht so weit war und nicht genügend Erfahrung hatte. Das hat mir Angst gemacht. In gewissem Sinne hatte ich diesen plötzlichen Ruhm auch nicht verdient. Und letztlich hatte dieser Film auch negative Konsequenzen. Denn viele Regisseure sagten sich: „Die schöne Helena kann keine realistischen Rollen spielen.“ Das war schon nervig. Es gab Leute, die meinten: „Von dieser Frau werden wir nie wieder etwas sehen.“

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