
Carlos Santana
„Nimm niemals persönlich, was jemand sagt oder tut.“
Zur Person
Carlos Santana (geboren am 20. Juli 1947 in Autlán de Navarro, Jalisco, Mexiko) hat der Welt den Latin Rock geschenkt. Geprägt durch die Kultur seiner mexikanischen Kinderstube und durch Rock’n’Roll lotet er seit fünf Jahrzehnten die Grenzen zwischen den treibenden Rhythmen Mittelamerikas und dem kraftvollen Rock der USA neu aus. Schon als Vierjähriger lernte er Geige, noch vor seinem zehnten Lebensjahr wechselte er zur Gitarre. Ab 1960 wuchs er in San Francisco auf, wo er nach ersten Bands mit lokalen Rockmusikern im Jahr 1969 seine erste LP mit dem Namen „Santana“ veröffentlichte, mit dem er sogleich bis auf Platz 4 der US-Charts stieg. Nachdem die beiden folgenden Alben es bis an die Spitze der Charts schafften, galt Carlos Santana als das neue Wunderkind an der Rock-Gitarre. Mittlerweile hat Santana von seinen 32 Studioalben weltweit mehr als 90 Millionen Einheiten verkauft. Er hat drei Kinder aus erster Ehe und lebt mit seiner zweiten Frau, die er 2010 heiratete, auf Hawaii.
08. November 2021. Mit Carlos Santana zu telefonieren, kommt einem Crashkurs in Spiritualität gleich. Der 74-Jährige widmet sich seit Jahrzehnten dem Studium des Spirituellen. Entsprechend rücken auch die Antworten auf weltliche Fragen garantiert ins Metaphysische. Ob er deswegen ein unverbesserlicher Hippie ist, mag er nicht beantworten; klar ist aber, dass Santana nichts aus der Ruhe bringen kann, auch nicht die Fragen nach Scheidungen, Drogenkonsum oder dem Ende der Welt.
Carlos Santana, gestern hörte ich zusammen mit jemandem, der sonst nur Rap und Techno hört, Ihr Album „Caravanserai“ von 1972. Sein Kommentar: „Ich verstehe zwar nicht im Ansatz, was diese Musiker da tun, aber man hört die Begeisterung.“ Zufrieden mit dem Urteil?
Absolut. Mein erklärtes Ziel war immer, mystische, unbeschreibliche Momente mit Musik zu kreieren, die auf den Hörer einwirken. In einer Welt voller Verzweiflung und Spaltung versuche ich, etwas herzustellen, das über alle Grenzen hinweg verbindet. Wenn es daneben auch noch unterhält, wenn es Menschen dazu animiert, Ähnliches zu versuchen – schön. Aber das war nie die ursprüngliche Intention.
Wie erreicht man dieses Mystische?
Man muss etwas erzeugen, das aus sich selbst heraus vibriert und sich mit der Umwelt verbindet. Man muss etwas kreieren, das zu gleichen Teilen das Leben, den Geist und die Seele anspricht und das uns alle verbindet.