Birgit Minichmayr

Birgit Minichmayr

„Social Media ödet mich an.“

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  • Stefan Fürtbauer
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Zur Person

18. April 2024, Wien. Birgit Minichmayr steht in einem Eventraum des direkt am Prater gelegenen Hotels Superbude. Im Gegenlicht, das durch das Fenster fällt, wirkt es, als umhülle ein Ganzkörper-Heiligenschein ihre Silhouette. Die Schauspielerin nimmt an einem Tisch Platz und braucht einen Moment, um eine gute Position für ihr iPhone zu finden. Wie sie da so sitzt, erinnert der dramatische Kontrast heller Haut und Haare vor dunkler Kulisse eher an ein Porträt von Rembrandt als an ein Körpergefühlsbild von Maria Lassnig, deren Werke mal in giftig-grellen, mal in hellen Pastellen erstrahlen. Minichmayr verkörpert Österreichs bedeutendste zeitgenössische Malerin im aktuellen Kinofilm „Mit einem Tiger schlafen“. Als das iPhone steht, ist Minichmayr sofort auf Betriebstemperatur. Ein Gespräch über die Lust am Empören, das Texten mit den Toten Hosen und den Segen des Treibgutsammelns.

Birgit Minichmayr, Sie sind derzeit in Thomas Bernhards „Heldenplatz“ auf der Burgtheater-Bühne zu sehen. Ein Zitat aus dem Stück lautet: „Das Leben ist eine andauernde Schmerzzufügung.“ Sehen Sie das auch so?

Dieser Satz fiel Kürzungen zum Opfer, aber ich kann diese Position, diesen Blick auf das Leben nachvollziehen. Ich kann mich aber auch dafür entscheiden, es anders zu sehen.

Eine Einstellungssache?

Es hat viel mit der Tagesverfassung zu tun. Wobei es bei mir zusätzlich durchaus noch mit dem weiterhin nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommenen Hormonkurventhema zu tun hat, vor dessen Hintergrund sich physische und psychische Schmerzen noch mal ganz anders anfühlen. Aber ich kann Bernhards Satz schon etwas abgewinnen. Wenn man sieht, was rundherum passiert, dann kann man das alles momentan als äußerst schmerzhaft empfinden: diese Welt, uns Menschen. In einer Form ist das alles geisteskrank. Am Geist erkrankt.

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