Bernhard Henrich
„Eine KI wird einen Raum niemals so erschaffen wie ich als Mensch.“
Zur Person
Bernhard Henrich wurde 1952 im saarländischen Niederwürzbach als Sohn eines Bergarbeiters geboren. In Saarbrücken erlernte er den Beruf des Schauwerbegestalters, bevor es ihn nach Berlin zog, wo er zunächst als Theaterplastiker und später als Filmrequisiteur arbeitete. Seit den 1990er-Jahren ist er als Set Decorator überwiegend für internationale Produktionen tätig. Zu seinen bekanntesten Werken gehören George Clooneys „Monuments Men“, Roman Polanskis „Ghostwriter“ und Steven Spielbergs „Bridge of Spies“ – für das Szenenbild wurde Henrich gemeinsam mit Adam Stockhausen und Rena DeAngelo für den Oscar nominiert. Zusammen mit seiner Frau lebt Bernhard Henrich in Berlin.
12. September 2023, Blieskastel. Ein schwüler Spätsommernachmittag: Bernhard Henrich spaziert entspannt auf die Terrasse des Restaurants Annahof am Niederwürzbacher Weiher, als ihm eine Frau freundlich auf die Schulter tippt und lächelnd fragt: „Ah, nommo do?“ Ja, Henrich ist mal wieder zu Hause. Als Filmausstatter vieler Hollywood-Produktionen kommt er in der ganzen Welt herum, ist oft monatelang unterwegs. Aber mindestens einmal im Jahr kehrt er zurück in die saarländische Idylle. Bei Bier und Brezel erwähnt er stolz, dass seine Stieftochter, die Pornowissenschaftlerin Madita Oeming, vor Kurzem bereits von GALORE interviewt wurde. Dann geht das Gespräch schnell zu Henrichs schillernder Karriere über.
Bernhard Henrich, wie beschreiben Sie, was Sie beruflich machen?
Ich muss ständig erklären, dass ich kein Requisiteur bin. Ich werde auch oft mit dem Szenenbildner verwechselt, das nervt. Ich bin Set Decorator.
Und was genau macht ein Set Decorator?
Ein Set Decorator arbeitet eng mit dem Production Designer zusammen. In Absprache mit ihm und der Regie ist er für die kreative Entwicklung der Ausstattung für den gesamten Film zuständig. Dazu gehören Recherchen, Budgetplanung und die Ausführung mit seinem Team. Kurz gesagt: Er interpretiert visuell die Persönlichkeit eines Films.