Kino

Neuerscheinung der Woche

Kingsman 2: The Golden Circle

20th Century Fox · 28. September

Vor drei Jahren wurde er über Nacht zum Shooting Star am Agenten-Himmel, jetzt kehrt Taron Egerton mit
„Kingsman 2: The Golden Circle“ zurück.

Eggsy ist jetzt nicht mehr der unerfahrene Neuling bei den Kingsmen, sondern inzwischen ganz in seinem Element. Gilt das auch für Sie?
Das kann man schon so sagen. Zumindest hatte ich dieses Mal nicht mehr die Angst, man könne mich jeden Moment wieder feuern. Die hatte ich beim ersten Film eine ganze Weile lang. Einfach weil ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, die Sache sei zu gut, um wahr zu sein.

Beim zweiten Mal haben Sie sich aber rundum wohl gefühlt?
Ja, keine Frage. Die Arbeit hatte plötzlich etwas angenehm Vertrautes. Ich habe Colin Firth und Mark Strong, mit denen ich mich beim ersten Film prächtig verstanden habe, wiedergesehen - genauso wie Regisseur Matthew Vaughn. Auch ein Großteil des Teams war das gleiche, was wirklich schön war. Der erste Film damals hat mein Leben verändert, deswegen war es mir eine besondere Ehre, zum ersten Mal in meinem Leben eine Fortsetzung zu drehen.

Wie genau würden Sie diese Veränderung beschreiben?
Zum einen haben sich durch den Erfolg des Films natürlich ganz neue Möglichkeiten beruflicher Art für mich ergeben. Für Nachwuchsschauspieler meines Alters ist die Rollenauswahl im Kino überschaubar, deswegen kann ich mich sehr glücklich schätzen. Und auch sonst ist mein Leben nicht mehr dasselbe. Früher konnte ich mir mit Müh’ und Not ein Zimmer in London leisten, heute besitze ich mein eigenes kleines Häuschen. Schon mit Mitte 20 eine gewisse finanzielle Sicherheit zu haben, ist doch echt ein irrer Luxus.

Gönnt man sich vom ersten großen Gehalt nicht auch etwas Unvernünftiges?
Das Unvernünftigste, was ich gekauft habe, war ein großes David Bowie-Bild, das Terry O’Neill damals im Zuge des „Diamond Dogs“-Shootings gemacht hat. Und kürzlich habe ich mir ein Wohnmobil zugelegt, weil wir in meiner Familie immer schon große Camper waren. Diesen Sommer fahren meine Freundin und ich damit zum ersten Mal durchs Land.

Noch kurz zum Film: welche war die anstrengendste Action-Szene?
Es gibt auch in diesem Film wieder eine Unterwasser-Sequenz, dieses Mal sitze ich angeschnallt in einem Auto. Die war nicht ohne, denn da spürte ich irgendwann schon klaustrophobische Gefühle. Aber am anstrengendsten war eigentlich das große Ganze. Von der Vorbereitung bis zum letzten Drehtag vergingen sieben Monate, in denen ich dauerhaft fit sein musste. Das hat geschlaucht, auch wenn ich erst am Ende gemerkt habe, wie sehr.

Fazit
Eggsy, inzwischen vollwertiger Spion im Auftrag der Kingsmen, bekommt es dieses Mal mit einer Großkriminellen (Julianne Moore) zu tun, deren 50er-Jahre-Fetisch noch das Harmloseste an ihr ist. Wer den ersten Teil liebte, kommt hier voll auf seine Kosten, denn in Sachen Action, Gewalt und deftigem Humor legt Regisseur Matthew Vaughn noch eine Schippe drauf.

Interview: Patrick Heidmann