DVD & Blu-ray

DVD Vorstellungen der Woche

Django - Ein Leben für die Musik • The Handmaid's Tale

Foto: Roger Arpajou

Django – Ein Leben für die Musik

Weltkino • 9. März

DjangoMit dem Krieg habe er nichts zu tun und einen berühmten Musiker werden die Nazis schon nicht töten. Mit dieser Haltung lebt der Jazz-Gitarrist und Sinto Django Reinhardt (toll gespielt von Reda Kateb) im, von den Deutschen besetzten Paris. Als die Nazis ihn 1943 zu einer Deutschland-Tour zwingen wollen, erkennt er, dass auch sein Leben am seidenen Faden hängt. Reinhardt versucht, in die Schweiz zu fliehen und muss in einer Gemeinde am Genfer See auf den richtigen Moment warten. Diese wahre Geschichte peppt Regisseur Étienne Comar mit vielen frei erfundenen Story-Zutaten auf. Zum Beispiel mit der Figur der Louise (Cécile de France) – einer mysteriösen Geliebten, die es in Wahrheit nie gab. Aber der kühne Mix aus Fakten und Fiktion funktioniert und wirft aktuelle Fragen nach Mitläufertum und Solidarität auf. Ganz wichtig: Die Musik ist großartig. Das Rosenberg Trio hat für den Film Stücke von Reinhardt eingespielt. Sie klingen wild und frei und geben dem Film trotz seines düsteren Themas einen optimistischen Sound

Sven Sakowitz


The Handmaid’s Tale: Der Report der Magd

Fox • 15. März

The Handmaids taleWenn Frauen zu Tausenden auf die Straße gehen, weil ihnen das Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper nicht gegeben wird (Irland) oder wieder genommen werden soll (USA), dann ist das keine düstere Zukunftsvision. Es könnte aber durchaus der Anfang sein von etwas, das Margaret Atwood schon 1985 in ihrem Roman „The Handmaid’s Tale“ erahnt hat: Die Frau als rechtloses Wesen, das auf ihre Funktion als Lust- und Gebärmaschine reduziert wird. Eine Zukunft also, die tatsächlich ein Blick in dunkelste Vergangenheit ist. Genau damit spielt die kongeniale Umsetzung von Atwoods Dystopie auf zehn ca 50 minütigen TV-Episoden: die weißen Hauben und die roten Umhänge der Mägde wirken mittelalterlich, die Sitten muten viktorianisch streng an und die Folgen der Umweltverschmutzung des 20. Jahrhunderts haben die Damen der High Society unfruchtbar gemacht. In dieser eiskalten Welt verheißt der Widerstand im Gesicht von Elizabeth Moss‘ Magd Offred eine spannende Story, deren Botschaft bis in die Realität vor dem Bildschirm reicht.

Edda Bauer