DVD & Blu-ray

DVD Vorstellungen der Woche

Born To Be Blue

Alamode, 20.10.2017

Born to be Blue Für Ethan Hawke ist es eine weitere Paraderolle, für einen biografischen Spielfilm ist es ein wenig zu viel der Fiktion. Dabei ist die Idee von Regisseur und Drehbuchautor Robert Budreau eine interessante: wenn sich der Werdegang des legendären Jazz-Trompeters Chet Baker über weite Strecken eh schon wie eine Geschichte von Aufstieg einer Musiker-Ikone und dessen Niedergang im Drogensumpf liest, warum spitzt man diese Dramatik nicht noch zu? Erfindet noch eine weibliche Figur – klassischer Love-Interest -, die man ihm zur Seite stellt. Und gibt sich die inszenatorische Freiheit, den wie gesagt grandiosen Ethan Hawke Chet Baker spielen zu lassen, der diesen für einen Film im Film spielt. Klingt nach zu vielen waghalsigen Wendungen? Ist es im Grunde auch. Am Ende hat man das Gefühl, ein Biopic gesehen zu haben, das dank der überbordenden Storyline mindestens so groß wie „Walk The Line“ sein sollte – über den echten Baker erfährt man allerdings weitaus mehr in der Dokumentation „Let’s Get Lost“.

Jonas Grabosch


It Was Fifty Years Ago Today! The Beatles: Sgt. Pepper & Beyond

Studio Hamburg, 20.10.2017

It was Fifty Years Ago Today Genau einen Tag war die Alan G. Parker-Doku mit dem gar so sperrigen Titel in den deutschen Kinos zu sehen – und mit dem Termin am 27. August eigentlich drei Monate zu spät dran. Es war der 26. Mai 1967, als die Beatles mit ihrem achten Studioalbum die Geschichte der Rockmusik veränderten. All die Gründe, aus denen dieser bombastische Satz mit Fug und Recht so stehen bleiben darf, sind an dieser Stelle nicht unterzubringen – immerhin nimmt sich auch „It Was Fifty Years Ago Today! The Beatles: Sgt. Pepper & Beyond“ zwei Stunden Laufzeit dafür und noch einmal satte viereinhalb fürs Bonusprogramm, Sightseeing in Liverpool inklusive. Tief in den Archiven gegraben hat der zeitlebens selbst von den Fab Four faszinierte Parker für seinen Film, und dabei Material ans Licht gebracht, das teils Jahrzehnte nicht zu sehen war. Dass zwischen den vielen Interviews die Songs des Albums nicht zu hören sind: geschenkt. Das hat doch ohnehin jeder, der sich für diese Doku interessiert, im Plattenschrank stehen.

Friedrich Reip