Literatur
31.07. | Buch der Woche
Julia Karnick • Man sieht sich
dtvJulia Karnick
Man sieht sich
dtv • 480 Seiten, 23,00 €
Mit ihrem Debütroman "Am liebsten sitzen alle in der Küche" landete Julia Karnick vor zwei Jahren bereits einen ersten Achtungserfolg. Nun legt Karnick nach und erzählt in ihrem neuesten Roman "Man sieht sich" von einer große Liebe und (vermeintlich) verpassten Chancen - und das auf ebenso humorvolle wie feinfühlige Art. Im Zentrum ihres Romans stehen Friederika und Robert, die sich im Sommer 1988 begegnen. Der Plot für eine klassische Teenager-Liebe, die nicht so recht in die Gänge kommen will und von den Irrungen und Wirrungen ihrer pubertären Herzen getragen wird – und 14 Jahre später für nicht weniger komplizierte Situationen zwischen den liebesscheuen Hauptfiguren sorgt. 2002 treffen sich beide wieder. Er: Musiker. Sie: Mutter einer Tochter. Ihre flüchtige Begegnung scheint zufällig und reißt doch alte Wunden auf, die beide längst als geheilt eingestuft hatten. Hier macht die Autorin einen erneuten Zeitsprung, nimmt die Leser:innen mit ins Jahr 2022 und in die Gedankenwelt von Friederika, die zunehmend in ihrer Vergangenheit verhaftet und sich plötzlich mit der Frage konfrontiert sieht: Was wird diesmal zwischen ihr und Robert passieren, nach all den Jahren? Für die große Liebe ist es jedenfalls nie zu spät – dieses Versprechen macht zumindest Karnicks neueste Veröffentlichung.