Kino

27.12. | Kinostart der Woche

Drei Gesichter

Drei GesichterDREI GESICHTER

Weltkino • 26. Dezember

Der iranische Regisseur Jafar Panahi hat Arbeitsverbot. Trotzdem macht er weiter Filme, mit knappen Mitteln. In „Taxi Teheran“ war der Raum noch sehr beschränkt, mit „Drei Gesichter“ dehnt er sich aus: Panahi fährt durch den Norden Irans. Die Dreharbeiten bleiben nur deswegen unentdeckt, weil er in Dörfern seiner Familie filmt. Mit im Auto sind ein Kameramann und die Schauspielerin Behnaz Jafari, die sich selbst spielt. Anlass der Reise ist ein Video, das Jafari erhalten hat. Es zeigt ein iranisches Mädchen, das verzweifelt ist, weil sie keine Schauspielerin werden kann. Sie greift zum Strick, will sich erhängen. Doch ist sie wirklich tot? Die Suche nach dem Mädchen ist der rote Faden. Das fiktive Video ist nah an der Realität: Im Iran gibt es immer wieder Versuche junger Menschen, Kontakt zu Filmschaffenden aufzunehmen. Auch Panahi bekommt Nachrichten junger Iraner, die Regisseur werden wollen. Sein Film ist ein starkes Plädoyer, sich sein Leben nicht verbieten zu lassen. Sylvie-Sophie Schindler