Musik

Foto: Paula Ekhart

Manchmal lohnt sich ein Blick hinter die Aufmachung der Hochglanzmagazine – selbst im verglitzerten Popzirkus mit Wimmelbuch-Charakter. Steile These, bestes Beispiel: Zoot Woman. „Advertise to lonely eyes/ Living in a magazine/ And no disguise your wear can hide“, heißt es im Titeltrack ihres gefeierten Debüts »Living In A Magazine« (2001); bewusstes Understatement und unterkühlter Synthie-Pop, der zwischenzeitlich in Minusgraden gemessen werden musste – und den Briten den wohlverdienten Platz in den oberen Rängen des Indie-Kosmos sicherte. Auf ihrer siebten LP »Maxidrama« tauschen sie diese Kälte gegen wärmere Texturen und variieren ihre Nuancen-Spektrum spielerisch. Ihre Zeitkapsel müssen die Blake-Brüder dafür nicht verlassen: In »Never Felt This Way« bleiben sie den Drum Machines und den schimmernden 80s-Synthies treu, während das pulsierende »Phenomenal« mit der Disco-Ära der 70er flirtet. Das versponnene Instrumental »Birds« beschließt das Album – mit Retro-Charme, ohne dabei seine Gegenwärtigkeit einzubüßen.

Zoot Woman
Maxidrama
ZWR, 21. Juni