Kino

Die Karriere als Sportlerin von Mixed-Martial-Arts-Kämpferin Sarah (Florentina Holzinger) stagniert, als sie ein Jobangebot als Personal Trainerin für drei wohlhabende Teenager-Schwestern in Jordanien erhält. Das Hotel ist schön, die Villa der jordanischen Familie protzig. Doch ihr angeblicher Traumjob wird immer beunruhigender, als sie herausfindet, dass die jungen Frauen von der Außenwelt abgeschottet sind und unter ständiger Überwachung stehen. Außerdem haben die drei wenig Interesse am Kampfsport. Warum also wurde Sarah angestellt?

Mit ihrem zweiten Spielfilm bricht die österreichisch-kurdische Regisseurin Kurdwin Ayub mit White-Savior-Geschichten und Soap-Opera-Prämissen. Sie bringt einen fesselnden und schlauen Thriller auf die Leinwand, und der handelt laut ihr von zwei Dingen: „Es geht um Schwestern, egal woher sie kommen, und um Käfige, egal wo sie stehen. Käfige, die man verlassen möchte und solche, in die man sich zurückwünscht.“ Die im Irak geborene Regisseurin lotet in ihren Arbeiten die Grenzen zwischen postmigrantischer, feministischer und popkultureller Erzählweise aus und kombiniert interkulturelle Perspektiven mit provokanten Themen wie dem White-Savior-Komplex und der Selbstfindung in globalisierten Lebenswelten. Ihr Spielfilmdebüt „Sonne“ erhielt 2022 auf der Berlinale den Preis für den besten Erstlingsfilm.

Mond
1 Std. 32 Min