Kino

26.12. | Kinofilm der Woche

Pavarotti

Pavarotti
Wild Bunch, 26. Dezember

Eigentlich sei sein Vater der bessere Tenor gewesen. „Das glaubt mir keiner, aber so war es“, erzählte Luciano Pavarotti. Er, der als einer der besten Tenöre weltweit galt – wenn nicht gar der beste. Berühmt machten ihn die neun hohen Cs in „La fille du régiment“. Für perfekt hielt er selbst sich nie. Er sagte: „Und wenn ich dann perfekt gesungen habe, glaube ich trotzdem, dass ich es vielleicht noch besser hätte machen können.“ Damit es gelingen konnte, trug er, ein Aberglaube, einen krummen Eisennagel mit sich. 2007 verstarb er; Ron Howard zeichnet nun in seiner Dokumentation den Balanceakt eines Mannes zwischen fulminanten Erfolgen und enormen Selbstzweifeln. Die Dramaturgie setzt auf starke Emotionen, der Aufbau ist – leider – klassisch, mit vielen Erinnerungen von Zeitgenossen durchsetzt. Dennoch gelingt es, Pavarotti ganz nah zu kommen. Ein gefeierter Star, der immer seine Vergangenheit mit sich trägt: den Krieg, die einfachen Verhältnisse und seine Mutter, deren Herz er mehr berührt hat als sein Vater es je vermochte.

Foto: Wild Bunch

Sylvie-Sophie Schindler