Kino

26.09. | Kinostart der Woche

Der Distelfink

Der Distelfink

Warner • 26. September

Es gibt ein Davor. Und ein Danach. Besonders Menschen, die ein Trauma erleiden, teilen ihr Leben so ein. Durch einen Bombenanschlag verliert Theo seine Mutter. Die beiden befinden sich im Metropolitan Museum of Art, als es passiert – in den Wirren des Geschehnisses stiehlt er das DINA-4-große Ölbild „Der Distelfink“, das seine Mutter sehr mochte. Von nun an trägt er es wie ein Geheimnis bei sich und durchlebt in den nächsten zehn Jahren eine Odyssee, in der er verzweifelt versucht, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden, genau wie jemanden, der ihm Halt gibt. Erst landet er bei reichen Freunden, später bei seinem Vater, einem Alkoholiker, und rutscht schließlich in die Kriminalität ab.

Die Romanvorlage lieferte Donna Tartt, die sich seit jeher den Regeln des Literaturmarktes verweigert und deren Produktionsrhythmus Abstände von zehn Jahren vorsieht. Ebenso feinsinnig und liebevoll wie die amerikanische Bestsellerautorin erzählt Regisseur John Crowley seinen Film. Eine poetische Komposition. Sylvie-Sophie Schindler