Musik

25.10. | Album der Woche

Michael Kiwanuka • Kiwanuka

Polydor • 25. Oktober

Selbst betitelte Alben deuten meist auf Erstlingswerke hin – oder aber der Künstler will damit ein Statement setzen. Im Falle von Michael Kiwanuka gilt Letzteres. Der britisch-ugandische Sänger schlug 2012 mit seinem Retro-Soul-Debüt „Home Again“ im heimischen UK groß ein und festigte seinen Status mit „Love & Hate“ vier Jahre später. Doch erst mit diesem Album fühlt er sich so sicher, dass er heute bewusst und plakativ zu seiner Kunst und Kultur steht. Bevor es soweit kommen konnte, musste Zeit vergehen.

2017 spielten er und sein Team zahlreiche Nummern ein, doch Kiwanuka fühlte sich mit den Ergebnissen nicht wohl: „Ist das mein Album?“, fragte er seinen Produzenten Danger Mouse und trat auf die Bremse, um sich zu finden. Das Ergebnis ist vielschichtig und reicht vom Uptempo-Opener „You Ain’t The Problem“ bis zu atmosphärisch-melancholischen Tracks wie „Solid Ground“ und verbindet in den Texten Politik und Persönliches. Erst mit dieser Bandbreite war „Kiwanuka“ bereit für seinen Namen. CHRIS HAUKE