Musik
24.01. | Album der Woche
Eva Cassidy • Walkin’ After Midnight
Blix Street / Warner · 22. November
Foto: Mike Schreibman
„Jeder muss mindestens einmal im Leben Eva Cassidy gehört haben“, hieß es bei Deutschlandfunk Kultur. Sting lobte ihr „Fields Of Gold“ als besser als sein Original. Die Sängerin aus Washington starb 1996 mit nur 33 Jahren an Krebs und wurde zu einer Legende, die sich dem originären Pop-Markt immer verweigerte. Stattdessen interpretierte sie große Songs quer durch die Genres in ganz eigener Farbe und Intensität. „Walkin’ After Midnight“ hält ein Konzert von 1994 aus der King of France Tavern in Annapolis, Maryland fest, das ihre damalige Band ganz ohne Schlagzeuger bestritt. Der Raum war zu klein. Stattdessen war mit Bruno Nasta ein Geiger dabei. Setzt er beispielsweise in „Summertime“ nach Cassidys intensivem Gesangspart zum Solo an und gibt dann an Gitarrist Keith Grimes weiter, spürt man, wie viel mehr Atmosphäre und Tiefe aus bekannten Standards herauszuholen ist. Die zwölf Live-Songs werden ergänzt durch eine dank der heutigen Mittel nachträglich produzierte, famose Fassung des Eagles-Klassikers „Desperado“.
Eva Cassidy
Walkin’ After Midnight
Blix Street / Warner • 22. November
Oliver Uschmann