Literatur

23.06. | Buch der Woche

Ewald Arenz • Der große Sommer

DuMont

Ewald Arenz
Der große Sommer

DuMont, 320 Seiten

Ob die Fülle der derzeitigen Coming-of-Age-Romane an dem erzwungenen Stillstand der letzten Monate liegt? Ewald Arenz reiht sich mit „Der große Sommer“ neben Benedict Wells oder Björn Stephan ein und erzählt von der magischen Zeit des Erwachsenwerdens. Statt Urlaub steht bei Frieder während der Ferien Büffeln bei den Großeltern für die Nachprüfung auf der Agenda. Was zunächst wie ein Albtraum anmutet, avanciert schnell zum prägendsten Sommer des Sechzehnjährigen. Zwischen nächtlichen Einbrüchen ins Schwimmbad mit seiner ersten Freundin Beate, Schwester Alba und dem besten Freund Johann, lernt er nicht nur seinen angsteinflößenden Großvater von einer neuen Seite kennen, sondern erfährt am eigenen Leib, wie untrennbar Trauer und Liebe, Hoffnung und Verzweiflung zusammenhängen. Bei aller Unterhaltsamkeit lässt der Roman hinsichtlich der Charaktere gelegentlich die letzte Nuance Mehrdimensionalität vermissen. Trotzdem: "Der große Sommer" erzählt poetisch vom Zauber des Neuen und ist eine sommerliche Feier der Zartheit.

Katharina Raskob