Musik
22.07. | Album der Woche
Florence + The Machine • Dance Fever
Polydor/Universal"I am no mother / I am no bride / I am king", proklamiert Florence Welch in "King" gleich zu Beginn von "Dance Fever". Dass sie dazu stimmlich nicht wie gewohnt schwindelerregende Höhen erklimmt, verleiht den Zeilen genau den Nachdruck, der Welchs Lyrik innewohnt. Man möchte ihr bei der ambitionierten Feststellung aber ohnehin nicht widersprechen, denn "Dance Fever" ist in vielerlei Hinsicht ein Kronjuwel. Musikalisch balancieren Florence + The Machine zwischen opulentem Folk und melancholischem Indie-Pop. Dank kreativer Arrangements und verspielter Details bedienen sie zu keiner Zeit Klischees, während Welch flüstert, skandiert, jauchzt oder lasziv gurgelt und jede dieser stimmlichen Facetten in Perfektion bedient. Dabei lohnt es sich, auch hinter die Fassade zu blicken, denn Themen wie Geschlechteridentitäten oder der ewige Entscheidungsdruck zwischen Kind und Karriere, den sich immer noch hauptsächlich Frauen auflasten (müssen), werden selten mit dermaßen pointierter Lyrik beleuchtet. Man reiche ihr das Zepter.
Florence + The Machine
Dance Fever
Polydor/Universal, 13. Mai
Katharina Raskob