Musik

22.01. | Album der Woche

Nesrine • Nesrine

ACT

NESRINE
Nesrine

ACT Foto: Nerea Coll

Vor zwei Jahren nannte sie sich noch NES. Nun steht ihr voller Vorname auf dem Albumcover: Nesrine Belmokh. Die Franko- Algerierin, die in Valencia lebt, war lange in den Diensten anderer unterwegs, arbeitete zum Beispiel mit dem Dirigenten Daniel Barenboim und tourte mit dem berühmten Cirque du Soleil. Auf ihrem selbstbetitelten Zweitwerk überzeugt sie nun erneut mit eigenen Songs und einer leichthändigen Melange aus traditioneller Arabischer Musik, Jazz und Pop. Nesrine singt und spielt ein elektrisches »Silent Cello«, das bei ihr mal sanft, mal aufbrausend klingt. Auf Arabisch, Französisch und Englisch zeigt sich die Künstlerin von der arabischandalusischen Musik ihrer Kindheit inspiriert. »Elle« fasziniert mit unterschwelligen Dub-Grooves, »Mumkin« ist hypnotischer Pop. »Vitamin C«, ein Cover der deutschen Krautrock-Band Can, beschließt das Album. Und wie Nesrine hier trotz gänzlich unterschiedlicher Instrumentierung den düsteren Vibe des Originals aufrechterhält, sollte man unbedingt einmal gehört haben.

Jan Paersch