Literatur

21.08. | Buch der Woche

Propaganda

Steffen Kopetzky

Steffen Kopetzky widmet sich in seinem neuen Roman "Propaganda" dem Zweiten Weltkrieg und spannt anhand der Geschichte des deutsch-amerikanischen Propagandaoffiziers John Glueck einen gewaltigen Bogen bis hin zu Vietnam.

Inhalt:
Vor Kurzem war John Glueck noch Student in New York, voller Liebe zur deutschen Kultur seiner Vorfahren; dann, als Offizier bei Sykewar, der Propaganda-Abteilung der US-Army, traf Glueck in Frankreich sein Idol Ernest Hemingway. Für ihn zieht er in den scheinbar unbedeutenden, doch von der Wehrmacht eisern verteidigten Hürtgenwald bei Aachen. Er ist dabei, das Geheimnis des Waldes zu entdecken, als eine der größten Katastrophen des Zweiten Weltkriegs beginnt: die «Allerseelenschlacht» mit über 15 000 Toten. Was kann John Glueck noch retten? Sein Kamerad Van, der waldkundige Seneca-Indianer? Seine halsbrecherischen Deutschkenntnisse? Ein Wunder?

Niemand gelangte unverändert wieder aus dem «Blutwald» heraus, den die Ignoranz der Generäle zu einem Menetekel auch folgender Kriege machte. Zwanzig Jahre später, in Vietnam, erfährt John Glueck dann: Die Politik ist zynisch und verlogen wie eh und je. Er wird handeln, und sein Weg führt von der vergessenen Waldschlacht direkt zu den Pentagon-Papers.

Steffen Kopetzky erzählt packend von Politik und Propaganda, Krieg und Lüge, und von einem Mann, der alle falsche Wahrheit hinter sich lässt. Sein Roman ist nicht nur historisch lehrreich, sondern bietet durchaus auch aktuelle politische Bezüge.

Rowohlt Berlin • 496 Seiten