20.06. | Album der Woche: Kevin Olusola • Dawn Of A Misfit

Yale-Absolvent, Studium am Berklee College of Music, mehrsprachig (darunter auch Chinesisch!). Vermutlich ist es für den aus Kalifornien stammenden, im ländlichen Kentucky aufgewachsenen Kevin Olusola die größte Schwierigkeit, sich auf eines seiner vielen Talente zu konzentrieren. Auch musikalisch leidet das Mitglied des amerikanischen Hit-A-Cappella-Acts Pentatronix unter der Qual der Wahl – jedenfalls verpackt der singende Cellist, Pianist, Saxophonist und Beatboxer auf seinem Album »Dawn Of A Misfit« so ziemlich alles zwischen Klassik und Hip-Hop. Die vielen Zutaten verrührt er zu einem eigenwilligen Crossover, bei dem mal Klassik, mal Pop, R&B oder Hip-Hop die Tonlage vorgeben. Titel wie das collagenhafte »Dark Winter« deuten das kreative Genie des Hochtalentierten allemal an und erklären, warum selbst der verstorbene Quincy Jones ein Fan des Wunderknaben war. Lässt Olusola aber in Coverversionen wie Seals’ »Crazy« sein Cello die Gesangsmelodie singen, erinnert das zwangsläufig an soliden Klassik-Pop der Marke David Garrett.

Kevin Olusola
Dawn Of A Misfit
Sony Classical • 23. Mai