Kino

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Auch wenn sich die Dogma-Film-Reihe längst totgelaufen hat, die cineastische Antithese zum Superhelden-Spektakel lebt. Mit Psychothrillern hart am Rande des Dokumentarischen ist der schwedische Autor und Regisseur Gustav Möller der menschlichen Natur auf den Fersen. Nach dem Notruf-Drama „The Guilty“ 2018 begibt er sich nun hinter die Mauern einer Vollzugsanstalt. Dort arbeitet Eva (Sidse Babett Knudsen) mit Leidenschaft als Schließerin und Yoga-Lehrerin. Das ändert sich, als ein verurteilter Mörder eingeliefert wird, der bei ihr alte Wunden wieder aufreißt.

„Die Wärterin“ ist eine große, emotionale Reise auf klaustrophobisch engem Raum. Dass dabei mit jedem Blick, jeder Geste und nicht zuletzt jeder Information eine neue, oft unvorhergesehene Abzweigung passiert, macht diese Reise zu einem gelegentlich brutalen Achtsamkeits-Trip fürs Publikum. Währenddessen wandelt Knudsen auf der Leinwand den überraschend schmalen Grat zwischen mütterlichen Schuldgefühlen und polizeilicher Selbstjustiz.

Die Wärterin
1 Std. 39 Min.