Musik

18.01. | Alben der Woche

Eliza Shaddad • Jeff Goldblum

Eliza ShaddadELIZA SHADDAD

Future

Ferryhouse / Warner • 16. November

Eliza Shaddad schmückt ihre wunderschöne Stimme längst nicht mehr nur mit einer schüchternen Akustikgitarre. Auf ihrem Debütalbum vermischt die gebürtige Britin, die aufgrund des Jobs ihrer Mutter in sechs verschieden Ländern aufgewachsen ist und vier Sprachen spricht, gekonnt poppige Melodien mit Indie-Rock, der zwischen verträumten Synthie-Klängen und rockigen Gitarren-Soli balanciert. Shaddad klingt auf „Future“ wie eine entspannte Version von Alanis Morissette, die die Geschichten eines gefühlsduseligen Bob Dylan erzählt. „Slow Down“ hat sich seine Anfangsakkorde bei Bruce Springsteen ausgeliehen und weckt mit seinen ruhigen Tönen passend zum Titel das Bedürfnis nach Entschleunigung. Dass Shaddad ihr Album „Future“ nennt, obwohl sie sich darauf hauptsächlich mit einer vergangenen Beziehung auseinandersetzt, zeigt, dass sie ihren Blick stets nach vorne wendet. Diese Positivität spiegelt sich auch in ihrer Musik wider, bei der trotz aller Melancholie nie die Schwere überwiegt. Katharina Raskob


Jeff GoldblumJEFF GOLDBLUM

The Capitol Studios Sessions

Decca • 09. November

Auch Berühmtheiten brauchen Hobbies. Schauspieler suchen sich nicht selten die Musik aus. Während manche – wie beispielsweise Robert Downey Jr. oder Bruce Willis – besser daran beraten gewesen wären, sich im Heimwerken zu versuchen, gibt es auch solche, die man gerne auf den Plattenteller legt. Jeff Goldblum, den man aus Blockbustern wie „Jurassic Park“ oder „Independence Day“ kennt, tritt nebenbei schon seit vielen Jahren mit dem Mildred Snitzer Orchestra als Jazzpianist auf. In den Capitol Studios in Los Angeles wurde diese gelungene Mischung aus Easy-Listening- Jazz und Comedy nun auch auf Platte eingefangen. Auf „The Capitol Studio Sessions“ interpretiert Goldblum gemeinsam mit hochrangigen Gastmusikern wie Trompeter Till Brönner bekannte Jazz- Klassiker. Nummern wie „Straighten Up And Fly Right“ wurden schon zu oft aufgenommen, als dass man noch mit ihnen überraschen könnte. Goldblums Verdienst ist ein anderer. Mit seiner charmanten Art macht er den Humor im Jazz endlich wieder salonfähig. Katharina Raskob