Literatur

15.08. | Hörbücher der Woche

Lempi, das heißt Liebe • Bleib bei mir

MINNA RYTISALO

Lempi, das heißt Liebe

Gelesen von: Maria Hartmann u.a.

Hörbuch Hamburg • 01. August

„Lempi“, das ist altfinnisch und bedeutet Liebe. Außerdem ist dies der Name der Protagonistin im Debütroman der finnischen Bloggerin Minna Rytisalo, den sie im Finnland des Jahres 1943 und damit mitten im Zweiten Weltkrieg beginnen lässt. Die junge Frau Lempi kommt aus einer kleinen Stadt, die sie, genau wie ihre Zwillingsschwester, verlässt, um den Bauernsohn Viljami zu heiraten. Der wird jedoch kurze Zeit später für den Kriegsdienst eingezogen. Als er zurückkehrt, ist Lempi verschwunden. Rytisalo verhandelt das große Thema der Liebe auf ganz unterschiedlichen Ebenen: Die Liebe über Distanz, der Verlust von Geliebten, Liebe auf Zeit und die Liebe im Dreieck. All das verpackt sie in warmen, weichen Worten, womit es ihr gelingt, die großen Gefühle authentisch zu transportieren und dabei ohne jeden Kitsch auszukommen. Gleichzeitig gibt sie einen historischen Einblick in die historischen Weiten Finnlands und die Grausamkeit des Krieges. Die Vertonung mit wechselnden Sprechern lässt den Spagat zwischen diesen beiden Polen mit Leichtigkeit gelingen.

Carolin Hense


AYOBAMI ADEBAYO

Bleib bei mir

Gelesen von: Tessa Mittelstaedt, Max von Pufendorf

Osterwold • 01. August

Es kann die stabilsten Beziehungen wie ein Erdrutsch an den Rand der Existenz bringen: ungewollte Kinderlosigkeit. In Nigeria gibt es, zumindest wenn die Frau nicht fruchtbar ist, einen vermeintlich einfachen Ausweg: Polygamie. Yejide und ihr Ehemann Akin hatten sich geschworen, diesen Weg nie zu gehen. Doch als Yejide auch nach mehreren Jahren Ehe nicht schwanger wird und so den Erhalt der Familie schuldig bleibt, wird sie eines Tages vor vollendete Tatsachen gestellt. Akin ist aufgrund des sozialen Drucks und der nigerianischen Tradition schließlich gezwungen, eine weitere Frau zu heiraten: Funmi. In ihrem Debütroman „Bleib bei mir“ verflechtet die gerade mal 30-jährige Ayobami Adebayo auf eindringliche Weise Politik und Tradition mit der mehrdimensionalen Bedeutung von Familie und den Opfern, die viele dafür bereit sind zu bringen. Tessa Mittelstaedt und Max von Pufendorf – unter anderem bekannt aus „Tatort“ – lassen den Zuhörer das Leid und die Wut der Protagonisten mit ihrer leidenschaftlichen Lesung hautnah miterleben.

Katharina Raskob


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