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15.07. | Ausstellung der Woche
Ausstellungsansicht (Foto: David Ertl / Pracusa 20240606)
Mit der Ausstellung "der die DADA - Unordnung der Geschlechter" widmet sich das Arp Museum Bahnhof Rolandseck den weiblichen Kunstschaffenden der DADA-Bewegung - und rückt damit Positionen in den Fokus, die lange vernachlässigt wurden.
Gezeigt werden rund 200 Gemälde, Papierarbeiten, Fotografien und Filme sowie Archivmaterial - darunter Arbeiten von Hannah Höch, Gabrielle Buffet-Picabia Sonia Delaunay, Sophie Taeuber-Arp, Elsa von Freytag-Loringhoven, Angelika Hoerle und Suzanne Duchamp. Damit sind die Werke dieser von der Kunstgeschichtsschreibung an den Rand gedrängten Künstlerinnen erstmalig in einer großen Überblicksschau neben denen ihrer männlichen Kollegen zu sehen.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Dr. Julia Wallner, Direktorin des Arp Museum, gemeinsam mit Helene von Saldern und Joëlle Warmbrunn. Zur Relevanz der Bewegung, die 1916 in der Künstlerkneipe Cabaret Voltaire in Zürich gegründet erklärt Wallner: "DADA war im Kern eine revolutionäre Bewegung, die sich als kreative Protestform gegen Krieg, Militarismus und die Mechanisierung der Lebenswelt verstand. Die Beteiligten zielten auf die Durchdringung von Kunst und Leben."
Gleichzeitig schlägt die Ausstellung die Brücke zwischen den gesellschaftserneuernden Positionen der Avantgarde und aktuellen Diskursen, indem sie die Vielfalt und Fluidität von Geschlecht, Rollenbildern und Sexualität herausarbeitet - u.a. mit Crossdressing-Fotografien von Man Ray, die deutlich machen, dass auch männliche Kunstschaffende sich aus ihren Rollenzuschreibungen lösen wollten.
Daneben sind auch zeitgenössische Positionen in der Ausstellung vertreten: Neben einer Soundinstallation von Susan Philipsz und einem recherchebasierten Film von Barbara Visser, gibt es eine Tanzperformance von Brygida Ochaim und DADA-Texte, intoniert von Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Programm.
Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Januar 2025 im Arp Museum Bahnhof Rolandseck zu sehen. Weitere Informationen gibt es hier.