Musik

14.03. | Album der Woche

Cammie Beverly • House Of Grief

Icons Creating Evil Art · 21. Februar

14.03. | Album der Woche - Cammie Beverly • House Of Grief
Foto: Heavy Glow

Zufluchtsort

Von Dark Pop bis Southern Gothic: Cammie Beverly vereint auf ihrem Solo-Debüt moderne Sounds mit den uralten Geschichten des amerikanischen Südens.

Cammie Beverly, Sie sind bekannt als Frontsängerin der Metal-Band Oceans of Slumber. Was hat Sie dazu gebracht, jetzt ein Solo-Album herauszubringen?

Mein Mann und ich haben im Laufe der letzten Jahre Musik geschrieben, die sich über diverse Genres erstreckt. Wir haben einen breit gefächerten Musikgeschmack, geprägt durch viele verschiedene Einflüsse. Und wir brauchten einen Raum, um diese Ideen frei zu erkunden. Die Arbeit unter meinem Namen zu veröffentlichen, war für mich der natürlichste Weg, diesen Songs eine eigene Identität zu geben.

Wie unterscheidet sich die Musik von der, die Sie mit Oceans of Slumber machen?

Einfach gesagt: Die Musik ist kein Metal. Darüber hinaus bleibt die Essenz dieselbe. Die Themen kommen immer noch von ganz persönlichen Orten; Geschichten und Gefühle, die mich berühren. Allerdings bewegt sich »House of Grief« in romantischeren Gefilden – mit Liebesliedern und zärtlichen Momenten, die nicht immer Platz in der Metalwelt finden.

Sie sagen, »House of Grief« sei nicht einfach nur ein Album, sondern ein Zufluchtsort – inwiefern?

Das Album entstand ohne Erwartungen. Ich musste mir keine Gedanken darüber machen, wie es ankommen würde oder ob es in eine bestimmte Form passt. Und diese Freiheit erlaubte es mir, mich voll und ganz in die Musik zu stürzen. »House of Grief« ist wie eine Sammlung von Tagebucheinträgen– ein Wandteppich aus Emotionen, Erinnerungen und Erfahrungen. Es ist ein Zufluchtsort, weil es sämtliche Nuancen dessen enthält, was es bedeutet, zu leben und zu fühlen.

Ein musikalischer Stil, der sich durch alle Songs des Albums zieht, ist der »Southern Gothic« aus den Südstaaten der USA – Sie selbst kommen aus Texas. Was macht ihn aus?

Für mich ist »Southern Gothic« eine Linse, durch die Geschichten erzählt werden – eine Mischung aus Schönheit und Verfall, Mysterium und roher Menschlichkeit. Er prägt die gesamte Atmosphäre des Albums. Die Klanglandschaften sind in der reichen, oft eindringlichen Bilderwelt des Südens verwurzelt. Das zeigt sich in den schwermütigen Tönen, den Erzählungen und der gesamten Produktion, die alles durch diese besondere Ästhetik filtert.

Was inspiriert Sie?

Das Leben selbst – die unerbittlichen Wellen von Aufruhr, Hoffnung, Liebe und Verlust, die unsere Existenz bestimmen. In diesen großenund kleinen Momenten finde ich die Saat meiner Kreativität.


CAMMIE BEVERLY House Of Grief cover

Cammie Beverly

House Of Grief

Icons Creating Evil Art • 21. Februar

Auf ihrem ersten Solo-Album lädt die Frontsängerin der amerikanischen Progressive-Metal-Band Oceans of Slumber ihre Fans und Zuhörer ein, eine ganz neue Facette ihres Schaffens kennenzulernen. »House of Grief«ist eine fesselnde Reise, auf der die eindringliche Atmosphäre des Gothic Country auf die kantige Energie von Südstaatenmelodien trifft. Schon die gleichnamige erste Single verflechtet Dark Pop, Southern Gothic, Alt-Pop-Rhythmen und Wellen des Dark Wave. Mit ihrer gefühlvollen Stimme verleiht Cammie Beverly all ihren Songs eine Mischung aus Schmerz und Leidenschaft – und erschafft so eine Klanglandschaft voller Nostalgie und Sehnsucht, der man sich nicht entziehen kann.

Lydia Evers