13.10. | Wildes Holz
Foto: Wildes Holz
Party mit Blockflöte
Das Trio »Wildes Holz« ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Musikszene: Mit seinem »Instrumentalen Holzrock« sowie dem neuen Album »Block Party« geht es ungeachtet aller Genregrenzen wieder auf Tour.
Wie ist Ihr Trio zustande gekommen?
Wir haben uns 1998 während einer Orchesterreise in Ungarn gegründet. Abends durfte nicht mehr laut musiziert werden, akus- tische Gitarre, Blockflöte und Kontrabass waren aber okay. Es hat so viel Spaß gemacht, dass wir drangeblieben sind. Bis heute.
27 Jahre Bandgeschichte mit über 2.000 Konzerten und 15 CDs –
inwiefern beginnt mit »Block Party« ein neues Kapitel?
Zu einer guten Party gehört die richtige Musik. Je abwechslungs- reicher und überraschender, desto besser. Wir spielen Party-Hits aus mehreren Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten, und zwar mit dem Party-Instrument par excellence: der Blockflöte. Natürlich gehören auch ruhige Momente dazu, für den Klammer-Blues oder tiefgründige Gespräche in der Küche. Im vorherigen Programm haben wir zum Jubiläum in die Vergangenheit geblickt und die mu- sikalischen Highlights der Bandgeschichte präsentiert. Jetzt wollen wir positiv in die Zukunft schauen.
Dafür verbinden Sie erneut scheinbar unvereinbare Stücke – von
»Knight Rider« bis »The Ketchup Song«. Nach welchen Kriterien
werden die Songs ausgewählt, die im Holzrock-Kosmos landen?
Wir sind große Musikfans und hören alle möglichen Genres. Da kommen schnell Ideen zusammen, die dann ausprobiert werden. Wie klingt etwas langsamer, schneller, besonders hoch, welche Flöte eignet sich am besten oder doch eher mit Mandoline? Hilf- reich ist, wenn das Stück nicht zu sehr vom Text lebt, sondern musikalisch etwas Interessantes bietet. »The Ketchup Song« ist ein gutes Beispiel, denn er lebt sicher nicht vom Text. Aber der h-Moll- Akkord, der vom Pre-Chorus in den Refrain überleitet – genial!
Zu Ihren Markenzeichen gehört nicht nur die Virtuosität auf
Blockflöte, Akustikgitarre und Kontrabass, sondern auch der Humor. Was zeichnet Ihren spielerischen Umgang mit Musik im
Live-Kontext aus?
Die Vorfreude, die Reaktionen und Interaktionen des Publikums, das alles animiert uns, unsere Gedanken zu den Songs auf der Bühne zu teilen und die Leute augenzwinkernd mit einzubeziehen. Wir mögen zum Beispiel die Gegenüberstellung von Songs und ärgern unsere Zuhörer gerne mit ihnen bekannten Melodien, bei denen sie allerdings nicht darauf kommen, woher sie diese kennen.
Das neue Programm klingt nach einer musikalischen Weltreise
– von Bhangra bis Disco. Gab es während der Arbeit an »Block
Party« Momente, in denen Sie Ihre Instrumente noch mal neu
kennengelernt haben?
Party-Musik lebt oft vom Beat. Wir spielen unsere Instrumente schon immer möglichst rhythmisch und percussiv. Für einige der neuen Songs haben wir eine mit dem Fuß zu bedienende Bass-Drum und Snare-Drum eingesetzt. Jetzt wird also auch noch mit Füßen gespielt. Außerdem hat Johannes seine Gitarre tiefer gestimmt, um die knackigen Bässe für unsere Opener-Nummer »Mundian Rider« richtig wummern zu lassen.
Was darf Ihr Publikum von der »Block Party«-Tour erwarten?
Wir freuen uns, die neuen Songs mit viel Power endlich auf die Büh- ne zu bringen. Dazu tauschen wir nach über 27 Jahren sogar unsere Anzüge gegen Jogginganzüge und Party-Outfits ein. Schön wäre, wenn auch das Publikum in Partystimmung kommt und sich von unseren drei einfachen Holzinstrumenten mitreißen lässt.
Zahlreiche Tourtermine bundesweit unter: wildes-holz.de

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Blockparty
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