Musik

Foto: Victor Piccon

Der Mann am Klavier rappt wieder. Zuletzt hatte er das vor gut zehn Jahren auf seiner orchestralen HipHop-Platte »The Unspeakable Chilly Gonzales« gemacht. Es folgten Instrumentalalben am Piano, sensationelle Live-Shows zwischen Lehrstunde und Entertainment sowie zuletzt ein Album mit vom French Pop inspirierten Stücken. »Gonzo« ist ein Werk, mit dem sich der Künstler selbst erklärt. Er hätte auch eine Autobiografie schreiben können, aber so ein Album ist vermutlich noch unterhaltsamer. Auf die Idee kam der in Köln lebende gebürtige Kanadier, nachdem er in einer Therapie viel über sich selbst und sein Dasein als Künstler gelernt hatte. Diese Erkenntnisse in Songs zu packen – das war das Ziel. Die Rap-Tracks handeln von der Idee, als Künstler ein neues Ich zu erfinden. Es geht um Drogen, um wirtschaftliche Zwänge in der freien Kunst und die Frage, was man macht, wenn ein Künstler tolle Werke erschafft, persönlich aber ein Arschloch ist. Der Track heißt »F*ck Wagner« – und ist genau so toll wie sein Deutschrap-Versuch »I.C.E.«.

Chilly Gonzales
Gonzo
Gentle Threat • 13. September