Kino
13.03. | Kinostart der Woche
Für immer hier
Foto: Alile Onawale/ Video Films/ DCM
Eine Diktatur, so stellt man zur Halbzeit von „Für immer hier“ überrascht fest, muss gar nicht laut und düster sein. Manchmal äußert sie sich ganz subtil durch vorbeizischende Militärlastwägen oder gelegentliche Hubschrauber über dem Meer. Die Exekutive brüllt ihre Befehle nicht, sondern ist freundlich, aber bestimmt. So beschreibt Marcelo Rubens Paiva in seiner Autobiografie „Ainda estou aqui“ die Militär-Diktatur des Jahres 1971 in Brasilien. Er ist noch ein Kind, als Männer in lässigen Jeans seinen Vater Rubens Paiva, ein ehemaliger Abgeordneter der Arbeiterpartei, abholen, um auf dem Präsidium ein paar Fragen zu beantworten. Marcelo, seine vier Schwestern und seine Mutter Eunice werden ihn nie wieder sehen.
Der brasilianische Regisseur Walter Salles („On the Road“) konzentriert sich bei der fast dokumentarisch genauen Verfilmung auf Eunice, und wie sie angesichts des Verschwindens ihres Mannes Haltung bewahrt. Darstellerin Fernanda Torres wurde dafür mit dem Golden Globe ausgezeichnet.
Für immer hier
2 Std. 15 Min.
Edda Bauer