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12.03. | DVD der Woche

Dogman

DogmanDOGMAN

Alamode • 01. März

Nach einem märchenhaften Ausflug („Das Märchen der Märchen“, 2015) ist „Gomorrha“-Regisseur Garrone wieder an einen Ort des Verbrechens zurückgekehrt. Die Geschichte von Marcello (Marcello Fonte) ist die eines kleinen Mannes, der nicht mal zu seinem Hund Nein sagen kann, wenn dieser ihm fröhlich die Pasta vom Teller futtert. Der geschiedene Vater betreibt in einem schäbigen Vorort von Neapel einen Hundesalon und ist das, was man einen durch und durch lieben Kerl nennt. Sein Geduldsfaden reißt jedoch, als der zugekokste Soziopath Simone (Edoardo Pesce) ihn in derart anstößigem Maße ausnutzt, dass Marcello sich gezwungen sieht, den Spieß umzudrehen. In diesem Verlust der Unschuld liegt bittersüße Melancholie und großes Identifikationspotenzial. Eine Parabel in düsteren Bildern mit ersehnter, aber ausbleibender Katharsis, die aus der Ruhe bringt. Während Matteo Salvini dem populistischen Affen in Italien Zucker gibt, wählt Matteo Garrone für seinen „Dogman“ einen wohltuend differenzierten Ton. Nora Harbach