Literatur

12.03. | Buch der Woche

Doris Knecht • weg

Doris Knecht - "weg"

Rowohlt Berlin • 304 Seiten

Die österreichische Autorin und Kolumnistin Doris Knecht lässt in ihrem neuen Roman ein gescheitertes Paar auf die Suche nach der gemeinsamen Tochter gehen. Lotte ist erwachsen, leidet unter einer drogeninduzierten Psychose und ist "weg", das heißt: unauffindbar. Also raufen sich die Eltern Heidi und Georg zusammen, um sie zu finden. Diese haben sich seit über 20 Jahren nicht gesehen und führen in einem Vorort Frankfurts und in Österreich völlig unterschiedliche Leben. Aus der männlichen und weiblichen Perspektive erzählt Knecht von Aufbruch, suchendem Reisen durch Südostasien und den vielen Ängsten, die ihre Protagonisten dabei mit sich herumtragen. Mit sprachlicher Durchschlagskraft behandelt "weg" das Elternsein mit all seinen Höhen und Tiefen, als Mutter, als Vater und gemeinsam. Die Herausforderungen, denen sich die Eltern stellen müssen, stehen symbolisch für all die Konflikte und Altlasten, die sie tief in ihrem Inneren verbergen. Besonders handelt "weg" aber von dem Mut, den es braucht, die eigenen Ängste zu überwinden und über sich hinauszuwachsen.