Literatur

Steffen Schroeder
Der ewige Tanz
gelesen vom Autor
Argon / 9 Std. 48 Min.

»Ich fürchte, es steht zunehmend schlecht um die Demokratie«, heißt es in »Der ewige Tanz«. Ein Satz, der nicht nur 1928, sondern auch dieser Tage aktuell ist. Die Bewahrheitung dieser Vermutung soll Anita Berber nicht mehr erleben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie in ebenjenem Jahr ihrer Tuberkulose erliegt und so lässt sie auf dem Sterbebett ihr Leben Revue passieren. Berber machte sich nicht nur als Tänzerin und Schauspielerin einen Ruf, sie galt auch als Femme Fatale und die weibliche Verkörperung des Exzesses. Ihr übermäßiger Drogen- und Alkoholkonsum ist nur ein Beispiel für ihre Hemmungslosigkeit, dank der sich ein Skandal an den nächsten reihte. Steffen Schroeder entführt seine Leser in »Der ewige Tanz« in die Goldenen Zwanziger und lässt sie episodenartig in das Leben der Bohemienne eintauchen. Seiner bedachten Sprechweise lässt sich ohne Probleme folgen, doch gerade im Hinblick auf die Impulsivität seiner Protagonistin hätte sie eine Prise mehr Varianz vertragen können.