Kino

06.03. | Kinostart der Woche

Bolero

06.03. | Kinostart der Woche - Bolero
Foto: X Verleih / Pascal Chantier

Die pulsierenden Bewegungen des Beischlafs oder das monotone Rattern in der Fabrikhalle? So unterschiedlich können Assoziationen sein, die man mit Maurice Ravels Bolero verbindet. Bezeichnend, dass uns Anne Fontaines Film gleich zu Beginn erzählt, dass Ravel Letzteres im Sinn hatte, während die Tänzerin Ida Rubinstein Ersteres interpretierte, als sie das 17-minütige Orchesterwerk auf die Bühne tanzte. In „Bolero“ geht es viel um Liebe und wenig um die Musik im Kopf und was sie in den Bäuchen macht. In „Bolero“ steht der Schöpfer des berühmtesten Crescendo der Musikliteratur im Mittelpunkt; besser: die Beziehung zu den wichtigsten Frauen in seinem Leben. Der Film spielt 1928 zur Entstehungszeit des Boleros, hat die stilvollen Kostüme, das gediegene Ambiente und die virtuose Kamera. Leider fehlt dem Film die Verve und das Revolutionäre dieses vom Komponisten wenig geliebten Stücks. Letzteres spürt man ausgerechnet nur beim Vor- und Abspann des Filmes – und die sind wirklich sehenswert!


Bolero

2 Std. 01 Min.

Jörg Gerle