Yusuf Islam / Cat Stevens

Yusuf Islam / Cat Stevens

„Songs zu schreiben ist für mich wie atmen.“

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21. Januar 2021. Zwei Dinge erfährt man vor dem Interview mit dem Briten, der vor 55 Jahren als Cat Stevens zu einem der erfolgreichsten Folkmusiker Europas aufstieg, dann als Yusuf Islam die Musik durch den Koran ersetzte und erst vor wenigen Jahren so weit war, beide Persönlichkeiten zusammenzubringen. Erstens: Video-Interviews schätzt er nicht, am Telefon rede es sich viel konzentrierter. Unlieb seien ihm zweitens auch Gespräche über Religion, angesichts schlechter Erfahrungen mit Journalisten. Am Telefon klingt der 73-Jährige mindestens 20 Jahre jünger. Und der Islam als Thema erweist sich nicht als Minenfeld, wenn man sich ihm über die Musik nähert.

Yusuf, Ihre Suche nach einer künstlerischen und persönlichen Identität vollzog sich seit Beginn Ihrer Karriere in der Öffentlichkeit. Hatten Sie dabei manchmal den Eindruck, dass Ihr Weg schwerer war als der von anderen?

Diese Frage stellt sich nicht. Der Weg ist der Weg, und jeder, der das Interesse besitzt, das Leben als eine Reise zum Kern seiner selbst zu betrachten, verfolgt seinen eigenen. Jeder dieser Wege ist manchmal hart und extrem, dann wieder weich und voller Leichtigkeit. Aber eines ist er nie: beiläufig. Der Weg, der aus Cat Stevens Yusuf formte und beide über die Zeit immer mehr in Einklang brachte, war und ist nun eben die Tapisserie meines Lebens. Dass muss man akzeptieren.

Denkt man nicht trotzdem manchmal: Hm, irgendwie scheinen andere Menschen leichter ihren inneren Frieden zu finden?

Es steht außer Frage, dass man auf manchen Wegabschnitten unglücklich ist über die Widerstände und Hürden, die einem begegnen. Da unterscheide ich mich nicht von jedem anderen, der sich auf diesen Weg macht. Was man aber am Ende erfährt, ist die enorme Weite und Breite der Perspektive, die sich einem dahinter eröffnet. Ist man diesem Phänomen einmal begegnet, dann überwindet man auch jedes weitere Hindernis. Die Neugier und Vorfreude auf das, was wohl dahinter liegen mag, ist einfach zu groß.

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