Terrence Dashon Howard
„Ich will ein Krieger der Wahrheit sein.“
Zur Person
Terrence Dashon Howard wurde am 11.03.1969 in Chicago geboren. Mit 18 zog er nach New York, um Schauspieler zu werden, studierte aber parallel für eine Laufbahn als Lehrer für Naturwissenschaften. Nach einem ersten Auftritt in der „Cosby Show“ spielte er in der Miniserie „The Jacksons: An American Dream“ den jungen Jackie Jackson, bevor er 1995 an der Seite von Richard Dreyfuss in „Mr. Hollands Opus“ seinen Durchbruch im Kino erlebte. Berühmtheit erlangte er 2005 mit der Hauptrolle in „Hustle & Flow“, die ihm eine Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller bescherte. Der von ihm interpretierte Titelsong „It’s Hard Out There For A Pimp“ erhielt einen Oscar. 2008 gab Howard in der Rolle des Brick in einer afroamerikanischen Produktion von „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ sein Broadway-Debüt. Im gleichen Jahr veröffentlichte er sein Album „Shine Through It“. Howard lebt nahe Philadelphia/Pennsylvania.
28.05.2009, Los Angeles. Mit leicht misstrauischem Blick mustert Terrence Dashon Howard die Szenerie des Interviews – ein enges Zimmer im Hotel Four Seasons. Als er dann mit einer von „zu großem Zigarettenkonsum“ heiseren Stimme Antworten gibt, strahlt er eine Wärme und Zärtlichkeit aus, die so wirkt, als könne sie jederzeit ins Gegenteil umschlagen. Dabei erzählt er Dinge, die man von einem Hollywood-Star in dieser Offenherzigkeit nur selten hört.
Mr. Howard: Sie wurden ein paar Mal wegen gewalttätiger Übergriffe verhaftet; einer Ihrer intensivsten Filme trägt den Titel „Fighting“. Ist das etwa Ihr Lebensmotto?
Terrence Dashon Howard: Das ist doch ein Lebensmotto für uns alle. Die allererste Geschichte über die Beziehung zwischen zwei Männern endet darin, dass der eine den anderen umbringt. Und selbst Frauen kämpfen mit einer unglaublichen Grausamkeit. Wir stammen eben doch vom Affen ab, und deshalb benehmen wir uns wie Tiere und genießen es auch.
Wie hart mussten Sie kämpfen, um sich in der Showbranche durchzusetzen?
Im letzten Jahr, kurz bevor meine Mutter verstarb, entschuldigte ich mich bei ihr für alle Narben, die ich diesem wunderschönen kleinen Jungen verpasst hatte, den sie geschaffen hatte. Und sie antwortete: „Hast du je einen erwachsenen männlichen Löwen gesehen, der keine Narben hatte?“ Ich sagte: „Nein, es sei denn er wurde in Gefangenschaft geboren.“ – „Aber du wurdest nicht in Gefangenschaft geboren. Deshalb ist es richtig, dass du diese Narben hast.“ (hält inne) Wow, das war jetzt ein Punkt, den ich gar nicht ansprechen wollte. Ich dachte gerade an meine Mutter (unterbricht, um sich zu fassen). Aber ich habe die ganze Zeit gekämpft – die meiste Zeit davon mit mir selbst. Und die Schlacht geht weiter.