
Suzanne Vega
„Mein Anspruch ist es, die Ausnahme zu sein.“
Zur Person
- März 2025, New York. Suzanne Vega sitzt in ihrem Wohn- und Arbeitszimmer an ihrem Computer, an dem sie gerade schon aktiv gewesen ist. Täglich schreibt sie ihrem Abgeordneten im Kongress E-Mails zu den vielen politischen Fehlentwicklungen in ihrem Heimatland. Damit ihr Repräsentant bloß nicht glaubt, sie ließe sich einlullen vom täglichen Wahnsinn der Trump-Administration. Aber Politik ist nicht alles: Suzanne Vega veröffentlicht mit „Flying With Angels“ das erste Album mit neuen Songs seit neun Jahren. Darauf zu finden: ein Lied über Ratten. Auch darüber gilt es zu sprechen.
31. März 2025, New York. Suzanne Vega sitzt in ihrem Wohn- und Arbeitszimmer an ihrem Computer, an dem sie gerade schon aktiv gewesen ist. Täglich schreibt sie ihrem Abgeordneten im Kongress E-Mails zu den vielen politischen Fehlentwicklungen in ihrem Heimatland. Damit ihr Repräsentant bloß nicht glaubt, sie ließe sich einlullen vom täglichen Wahnsinn der Trump-Administration. Aber Politik ist nicht alles: Suzanne Vega veröffentlicht mit „Flying With Angels“ das erste Album mit neuen Songs seit neun Jahren. Darauf zu finden: ein Lied über Ratten. Auch darüber gilt es zu sprechen.
Suzanne Vega, lassen Sie uns über die Ratten von New York reden. Es soll drei Millionen von ihnen geben, nun gibt es sogar eine oberste Rattenfängerin, die den schönen Titel Rat Czar trägt, also Rattenzarin. Wie ist Ihre Beziehung zu den Ratten Ihrer Heimatstadt?
Meine Beziehung zu Ratten hat sich schon sehr früh entwickelt, weil ich in eher miesen Vierteln von New York aufgewachsen bin. Eine meiner ersten Erinnerungen ist, dass meine Mutter mich zusammen mit meinem kleinen Bruder allein im Haus ließ, während sie mit meinen beiden anderen Geschwistern einkaufen ging. Sie sagte dann zu mir: „Pass auf deinen Bruder auf – und dass die Ratten nicht rauskommen!“ Ich fragte zurück: „Was soll ich denn dagegen machen?“ Und sie sagte: „Mach viel Lärm!“ Also habe ich die ganze Zeit mit den Füßen gestampft und geschrien, was meinen kleinen Bruder sicher mehr irritierte, als wenn die Ratten gekommen wären. Aber es kamen dann auch keine. Auftrag erfüllt! Gesehen habe ich die Viecher, wenn mein Stiefvater mit den Rattenfallen aus dem Keller kam. Es war ekelhaft. Ratten sind in New York wirklich ein großes Problem, das sich zuletzt immer mehr zugespitzt hat.
Warum?
In den Covid-Jahren wurde es richtig schlimm. Die Stadt war leer, die Leute durften nicht raus, so konnten die Ratten frei herumlaufen. Sie haben sich Kämpfe auf der Straße geliefert. Sie litten unter Hunger, weil draußen weniger Futter zu finden war – das öffentliche Leben stand ja still. Die Ratten wurden daher immer aggressiver, sie drangen in Geschäfte ein, wie Plünderer. Überall wimmelte es. Mein Song „Rats“ auf dem neuen Album ist eine Tatsachenbeschreibung aus dieser Zeit.