Steven Van Zandt

Steven Van Zandt

„Es ist ganz hübsch, ein klein wenig Geschichte zu schreiben.“

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10.01.2014, Los Angeles. Zwar findet dieses Gespräch mit Steven Van Zandt am Telefon statt, aber live in Person hat ihn der Interviewer schon mehrfach gesehen. „Viel zu viel, das reicht“, lacht Springsteens Gitarrist und Star von TV-Serien wie „The Sopranos“ und „Lilyhammer“ in einem gut gelaunten Meckerton. Im Gespräch berichtet er über sein Verhältnis zu Bruce Springsteen, Parallelen und Unterschiede zwischen Filmen und Musizieren, die Energie der 100. gespielten Show. Und er beschreibt präzise seine Fähigkeit, ein guter ‚Consigliere’ – ein Wasserträger, Teamspieler, Berater und Psychotherapeut in Personalunion – zu sein.

Mr. Van Zandt, seit vielen Jahren verfolgen Sie die Doppelbelastung als Musiker und Schauspieler, die auch immer wieder zu terminlichen Engpässen führt. So sind Sie aktuell in der zweiten Staffel von „Lilyhammer“ zu erleben; für den Dreh verpassten Sie die Konzerte mit Bruce Springsteen in Australien. Was war das für ein Gefühl?

Steven van Zandt: Es war schon sehr merkwürdig. Das waren die ersten Shows, in denen ich als Bandmitglied nicht gespielt habe. Aber was sollte ich machen? Ich hatte den Vertrag für die zweite Staffel abgeschlossen, lange bevor es die Pläne für eine Tour gab. Ich hatte sowieso Glück, dass die einzelnen Sender geduldig waren, damit ich zumindest die Konzerte zuvor absolvieren konnte.

Die Filmarbeit ist mittlerweile ein wichtiger Teil Ihrer kreativen Arbeit. Dabei landeten Sie per Zufall in den „Sopranos“. Erfinden Sie sich jetzt nach dem Erfolg von „Lilyhammer“ als Schauspieler neu?

Ich werde das auf jeden Fall häufiger machen. Es hat etwas sehr Belebendes an sich, wenn du in diesem Stadium deines Lebens ein neues Handwerk erlernst. Und zum Glück ging ich auf die beste Schule der Welt. Wenn ich eine Szene mit James Gandolfini gedreht habe, war ich danach ein besserer Schauspieler. Mit „Lilyhammer“ haben wir versucht, diese Standards aufrechtzuerhalten. Und gleichzeitig haben wir eine kleine Revolution gestartet. Die Serie war ja aus Norwegen, wo sie für einen absoluten Quotenrekord gesorgt hat, und als erste europäische Show lief sie im Original im amerikanischen Fernsehen. Es ist ganz hübsch, nebenher ein klein wenig Geschichte zu schreiben.

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