Stellan Skarsgård

Stellan Skarsgård

„Ich fürchte, für den Job als Diplomat bin ich zu ehrlich.“

Autor/in
Fotos
  • Getty Images
Kategorie
Leserbewertung

Zur Person

24.02.2016, London. Im Luxushotel Corinthia wirkt Stellan Skarsgård auf den ersten Blick ein wenig fehl am Platz. Der joviale Schwede mit dem festen Händedruck sieht in Jeans und zerknittertem Hemd weniger wie ein Filmstar aus als wie ein Tourist, der sich verlaufen hat. Und er macht keinen Hehl daraus, dass er mehr Lust auf ein Bier im Pub um die Ecke als auf ein Pressegespräch bei stillem Wasser hat. Zu seinem neuen Spionage-Thriller „Verräter wie wir“ passt der Ort, schließlich liegen die Außen- und Verteidigungsministerien direkt um die Ecke. Von einer freimütigen Plauderei lässt sich der gut gelaunte Skarsgård auch durch das etwas steife Ambiente nicht abhalten.

Herr Skarsgård, in Ihrem neuen Film „Verräter wie wir“ spielen Sie einen Russen. Nicht der erste in Ihrer langen Karriere, oder?

Mit Sicherheit nicht. Aber es waren längst nicht so viele, wie Sie vermuten. Wahrscheinlich verwechseln Sie einige der unterschiedlichen Nationalitäten und Akzente, die ich mir im Laufe der Jahre zulegen musste. Zu Beginn meiner internationalen Karriere wurden mir Russen quasi im Wochentakt angeboten. Bösewichter hatten zur Zeit des Kalten Kriegs immer einen russischen Akzent. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich aber außer der Rolle in „Jagd auf Roter Oktober“ alle abgesagt.

War das eigentlich immer Ihr Traum, als Sie mit der Schauspielerei anfingen: eine internationale Karriere?

Auf gar keinen Fall. Ich hatte ohnehin überhaupt keine Träume. Einfach ein schwedischer Schauspieler zu sein, wie die anderen, die ich am Theater oder im Fernsehen sah – das war für mich mehr als genug. Im Grunde sehe ich mich auch heute als nichts anderes. Alles weitere ist einfach so passiert. Bewusst bemüht habe ich mich um Rollen im Ausland nie.

Ab hier lesen nur GALORE-Abonnenten kostenlos weiter! Eines der vielen Abo-Extras.