Stefan Kohfahl
„Der beste Trainer ist der Bolzplatz.“
Zur Person
Stefan Kohfahl wurde am 26.06.1968 in Hamburg geboren. Der Sportwissenschaftler studierte in Kiel und in Hamburg und arbeitete später als Chefredakteur für die Zeitschrift „Fußball Hamburg“. Seit seinem 21. Lebensjahr ist er Fußballtrainer, zuletzt in der Oberliga. Seit dem 1. Januar 2014 ist er deutscher Direktor der „Real Madrid Foundation Clinics“, der Jugendstiftung der Madrilenen. Für den spanischen Traditionsverein hat er über 80 Fußballcamps organisiert, die in den Sommerferien in Deutschland stattfinden. Die 7 bis 14 Jahre alten Talente werden nach der Philosophie von Real Madrid trainiert und sollen neben Technik und Taktik auch soziale Werte vermittelt bekommen. Kohfahl ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Hamburg.
05.07.2014, Hamburg. Eine schicke Wohngegend, etwas abgelegen, ringsherum sehr viel Grün. Eine Ortslage, in der sich Gutbetuchte zuhause fühlen können. Die drei großen Autos des Fußballclubs Real Madrid vor einem Einfamilienhaus sind hier trotzdem ein eher ungewöhnlicher Anblick. Jugendtrainer Stefan Kohfahl öffnet mit dem Handy in der Hand die Eingangstür und bittet ins Innere. Dann zeigt er stolz seine neuen Büroräume voller weißer Möbel. Sein Haus ist zum Hauptquartier der „Real Madrid Foundation Clinics“ geworden.
Herr Kohfahl, die Autos von Real Madrid vor Ihrer Tür fallen überall sofort auf. Wundern sich die Leute hier nicht?
Kohfahl: Doch. Neulich ist sogar die Polizei fast gegen einen Baum gefahren, weil sie so abgelenkt waren. Wir standen am Fenster und haben uns totgelacht.
Wie hat sich Ihr Leben verändert, seitdem Sie für Real Madrid arbeiten?
Schwierig war, dass auf einmal ganz viele Freunde Teil des Ganzen werden wollten. Einige wollten mir Geld leihen, andere wollten Anteile erwerben. Das hat mich überrascht. Denn vorher, als ich gefragt hatte: „Kannst du mir 10.000 Euro für eine Kooperation mit Benfica Lissabon leihen?“ - da wollte keiner. Lustig ist auch, dass ich immer öfter auf Englisch angesprochen werde, weil die Leute mich für einen Spanier halten.