Smudo
„Der Mensch neigt nicht zum Einfachen.“
Zur Person
Smudo heißt mit bürgerlichem Namen Michael Bernd Schmidt. Geboren wurde er am 6. März 1968 in Offenbach. Er besuchte das Gymnasium in Gerlingen bei Stuttgart, 1986 gründete er mit seinem Kumpel Andreas Rieke das Rap-Duo The Terminal Team. 1989 kamen Michael Beck und Thomas Dürr dazu, die Crew nannte sich Die Fantastischen Vier. Mit dem Song „Die da!?!“ landete die Gruppe 1992 den ersten Hit und machten deutschsprachigen HipHop massentauglich. Wenn Smudo nicht rappt, kann man ihn zum Beispiel bei der Castingshow „The Voice of Germany“ als Coach sehen. Als Sprecher wird er für Hörspiele, Animationsfilme und Games engangiert. Außerdem fährt er für das Team „Four Motors“ Autorennen in einem Wagen mit Biospritmotor. Smudo lebt in Hamburg, ist verheiratet und hat drei Töchter.
25.02.2007, Hamburg. Smudo opfert im Stress der Albumproduktion fast vier Stunden seines Sonntags. Bei formvollendet zubereitetem Milchkaffee sitzen wir in seiner Wohnküche und müssen feststellen: Vorher überlegte Interview-Richtungen sind hinfällig, wenn erst mal ein Wort das andere gibt. Ergebnis unbekannt, Verlauf aber spannend.
Smudo, fühlen Sie sich manchmal zu alt für den Pop, den Sie in Deutschland bis heute mitprägen?
Smudo: Ja, allerdings. Zum Beispiel, wenn ich Musikfernsehen gucke und bei MTV unten im Bild Textmitteilungen eingeblendet werden: „Ich stehe auf den Blonden von Scooter.“ Oder Liebeshoroskope, bei dem Mädchen für teures Geld eine SMS mit ihrem Namen und dem ihres Süßen schicken, und dann steht da: „95 Prozent Liebes-Quote. Ihr könnt zusammen Hand in Hand in die Zukunft gehen.“ Die zocken die Kinder mit ihren unerfahrenen Gefühlen dermaßen ab! Und weil die Popindustrie diese Sachen eben bedient, fühle ich mich in solchen Momenten zu alt für den Pop – auch weil ich mich nicht mehr in dem Maße mit Musik identifiziere.
Und früher taten Sie das?
Oh ja, als Teenager und jüngerer Mensch unbedingt.