
Simone Young
„Es gibt absolut nichts Cooles daran, am Klavier zu sitzen und stundenlang Tonleitern zu üben.“
Zur Person
Simone Young, geboren am 02.03.1961, studierte in ihrer Geburtsstadt Sydney Komposition und Klavier und debütierte mit 25 als Dirigentin am dortigen Opernhaus. 1987 ging sie nach Europa, arbeitete mit James Conlon in Köln und Daniel Barenboim in Paris und Bayreuth. Es folgten u.a. das die Wiener Staatsoper, die Staatsopern in Berlin und München, die Metropolitan Opera in New York sowie die Dresdner Philharmoniker. Von 2001 bis 2003 war Young künstlerische Leiterin und Chefdirigentin der Australian Oper in Sydney und Melbourne. Seit der Spielzeit 2005/2006 ist sie Musikdirektorin und Intendantin an der Staatsoper Hamburg. Simone Young lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in der Hansestadt.
05.09.2006, Hamburg. Simone Young empfängt uns in ihrem zweiten Zuhause, und wo es um diese Uhrzeit merkwürdig leer und still ist: in der Oper. Das Interview findet in roten Sesseln unter Kronleuchtern statt. Die Dirigentin lächelt viel – falls sie gerade im Stress ist, merkt man es ihr nicht an.
Mrs. Young, bekommt man durch die Arbeit als Dirigentin eigentlich starke Muskeln in den Armen?
Simone Young: Oh ja! Im Fitnessstudio sind die Leute immer überrascht wie stark ich bin. In einer Wagner-Oper macht man bestimmte Bewegungen ein paar Stunden lang.
Sie wirken beim Dirigieren temperamentvoll und dramatisch...
... aber technisch gehe ich bewusster vor als noch vor 20 Jahren. Ich hatte wie die meisten Dirigenten mit verschiedenen Verletzungen zu tun.