Silvia Furtwängler

Silvia Furtwängler

„Der Hund kann unheimlich viel leisten – der Mensch jammert viel zu viel.“

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Zur Person

20.02.2005. Der Einödhof bei Dietmannsried im Allgäu, auf dem Silvia Furtwängler mit ihrer Familie lebt, ist tief eingeschneit – ideale Bedingungen für die Schlittenhund-Rennfahrerin. Zum Interview erscheint Sie etwas verspätet, denn sie musste erst noch die Trainingspiste für ihre Hunde präparieren.

Frau Furtwängler, Sie sind als eine von wenigen Frauen überhaupt den Yukon Quest gefahren, das härteste Schlittenhundrennen der Welt in Alaska. Wie sind Sie überhaupt zu diesem Sport gekommen?

Silvia Furtwängler: Ich habe früher viel Handball gespielt. Aber irgendwann hatte ich meine Wirbelsäule kaputt, die Knie kaputt, Bänder kaputt, alles, was man da eben so hat als Kreisläufer. Da hat mir der Arzt gesagt, ich sollte mir doch mal einen ruhigeren Sport suchen. Fahrradfahren oder Wandern. Das war um 1983.

Schlittenhundrennen in Alaska hat Ihnen Ihr Arzt sicher nicht empfohlen.

Nein, aber das hat auch eine Zeit gedauert, bis ich dahin gekommen bin. Ich wollte damals unbedingt einen Hund haben. Dann habe ich einen Artikel über Siberian Huskies gelesen, über Schlittenhunde also. Da habe ich gedacht: Ja, das wäre es doch! Ich glaube, der Mensch kommt immer irgendwann zu dem Tier hin, das für ihn geschaffen ist. Ich habe mich damals ein Jahr lang über die verschiedenen Rassen informiert, mich dann aber für den Siberian Husky entschieden, weil der dem Wolf am nächsten ist. Weil ich mich so für die Hunde interessiert habe, hat mich dann eine Züchterin gefragt, ob ich nicht mal ein kleines Rennen im Schwarzwald mitfahren wollte. Ich stimmte zu – obwohl ich noch nicht mal auf Langlaufskiern gestanden hatte und wir zu der Zeit bei Bielefeld wohnten, wo man nicht gerade viel mit Wintersport am Hut hat. Aber es hat mich auf Anhieb völlig begeistert.

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