Sascha Lobo

Sascha Lobo

„Das Konzept der politischen Korrektheit finde ich in den Grundzügen richtig.“

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  • Marzena Skubatz
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Zur Person

07.11.2016, Berlin-Neukölln. Ungeplant landen wir in einem Lokal, in dem die Hälfte der Besucher ein Macbook vor sich hat. Lauter Vertreter der „digitalen Boheme“, die Sascha Lobo berühmt gemacht hat. Der Erklärbar in Sachen Internet ist schwer einzuschätzen. Einerseits strahlt er die moralische Unbeirrbarkeit eines Politaktivisten aus, andererseits ist er ein cleverer Selbstvermarkter, der seine Punchlines routiniert setzt. Ehrliche Haut oder Selbstdarsteller? Am besten man liest zwischen den Zeilen.

Herr Lobo, besitzen Sie eine Brotzeitdose?

Ich habe keine, wieso? Sagt das was über mich aus?

Sascha Lobo steht morgens in der Küche, der Iro ist noch ungeordnet, er schmiert sich geduldig Brote und legt sie zufrieden in seine Brotzeitdose – das wäre ein bisschen ein Oxymoron, so wie Sie an sich ein Oxymoron sind.

Dass ich ein Oxymoron bin, bestreite ich. Ich arbeite in der öffentlichen Wahrnehmung mit Widersprüchen und Kontrasten, aber Sie versuchen jetzt feuilletonistisch in die Brotzeitdose pars pro toto die Festanstellungs-Szenarien des 20. Jahrhunderts hineinzuinterpretieren. Ich habe aber keine Brotzeitdose und plane auch nicht ihre Anschaffung in den nächsten sechs Monaten.

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